Verordnung
über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln
(Pflanzenschutzmittelverordnung, PSMV)

vom 12. Mai 2010 (Stand am 1. Juli 2022)


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Art. 18 Inhalt der Bewilligung

1 Die Zu­las­sungs­stel­le ent­schei­det in Form ei­ner Ver­fü­gung über das Be­wil­li­gungs­ge­such.

2 Die Be­wil­li­gung legt fest, bei wel­chen Pflan­zen oder Pflan­zen­er­zeug­nis­sen und nicht land­wirt­schaft­li­chen Be­rei­chen, wie Bahn­an­la­gen, öf­fent­li­che Be­rei­che, La­ger­hal­len, und für wel­che Zwe­cke das Pflan­zen­schutz­mit­tel ver­wen­det wer­den darf.

3 Sie legt die An­for­de­run­gen für das In­ver­kehr­brin­gen und die Ver­wen­dung des Pflan­zen­schutz­mit­tels fest. Da­zu ge­hö­ren zu­min­dest die Be­din­gun­gen für die Ver­wen­dung, die not­wen­dig sind, um die Be­din­gun­gen und Ein­schrän­kun­gen nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 zu er­fül­len.

4 Die Be­wil­li­gung schliesst ei­ne Ein­stu­fung des Pflan­zen­schutz­mit­tels nach An­hang 1 Tei­le 2–5 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1272/200863 im Sin­ne des Glo­bal­ly Har­mo­ni­zed Sys­tem (GHS) ein.64

5 Die Ver­fü­gung ent­hält, so­fern dem Ge­such ent­spro­chen wird, ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben:

a.
den Wohn­sitz, den Ge­schäfts­sitz oder die Zweignie­der­las­sung der Ge­suchs­tel­le­rin;
b.
den Han­dels­na­men, un­ter dem das Pflan­zen­schutz­mit­tel in Ver­kehr ge­bracht wer­den darf;
c.
die Be­zeich­nung und den Ge­halt je­des Wirk­stof­fes in me­tri­schen Ein­hei­ten und die Art der Zu­be­rei­tung des Pflan­zen­schutz­mit­tels;
d.
für Mi­kro- und Ma­kro­or­ga­nis­men: die Iden­ti­tät und den Ge­halt je­des Or­ga­nis­mus aus­ge­drückt in an­ge­mes­se­nen Ein­hei­ten;
e.
die Gel­tungs­dau­er der Be­wil­li­gung;
f.
die eid­ge­nös­si­sche Zu­las­sungs­num­mer.

6 Die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 3 müs­sen ge­ge­be­nen­falls zu­dem Fol­gen­des ent­hal­ten:

a.
die Höchst­do­sis pro Hektar bei je­der An­wen­dung;
b.
der Zeit­raum zwi­schen der letz­ten An­wen­dung und der Ern­te;
c.
die Höchst­zahl der An­wen­dun­gen pro Jahr;
d.
Ein­schrän­kun­gen in Be­zug auf Ver­trieb und Ver­wen­dung des Pflan­zen­schutz­mit­tels, die dem Schutz der Ge­sund­heit der Ver­trei­ber und Ver­trei­be­rin­nen, der Ver­wen­der und Ver­wen­de­rin­nen, der an­we­sen­den Per­so­nen, der An­rai­ner und An­rai­ne­rin­nen, der Kon­su­men­ten und Kon­su­men­tin­nen oder der be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen oder der Um­welt die­nen sol­len; die Ein­schrän­kun­gen sind auf der Eti­ket­te an­zu­ge­ben;
e.
Fest­le­gung von Ver­wen­der­ka­te­go­ri­en, wie be­ruf­li­che oder nicht be­ruf­li­che Ver­wen­dung;
f.
die In­ter­val­le zwi­schen den An­wen­dun­gen;
g.
die Wie­der­be­tre­tungs­frist.

7 Die Be­wil­li­gung gilt für die in der Ver­fü­gung auf­ge­führ­te In­ha­be­rin und ist nicht über­trag­bar.

63 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 1 Bst. d

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Mai 2012, in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 3451).

BGE

144 II 218 (1C_312/2017) from 12. Februar 2018
Regeste: Parteistellung und Beschwerderecht der Naturschutzorganisationen im Verfahren der Überprüfung von Pflanzenschutzmitteln nach Art. 29 PSMV (Art. 12 NHG; Art. 78 Abs. 2 BV). Die gezielte Überprüfung von Pflanzenschutzmitteln durch die Zulassungsbehörde stellt eine Bundesaufgabe im Sinne von Art. 78 Abs. 2 BV dar (E. 3). Das Beschwerderecht der Naturschutzorganisationen nach Art. 12 NHG setzt nicht voraus, dass die angefochtene Verfügung einen konkreten räumlichen Bezug aufweist (E. 4-6).

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