1" />
Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Bundesgesetz
über den Erwerbsersatz
(Erwerbsersatzgesetz, EOG)1

vom 25. September 1952 (Stand am 1. Januar 2023)

1 Fassung gemäss Ziff. II 4 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verbesserung der Verein­barkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung, in Kraft seit 1. Juli 2021 (AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

in Ausführung der Artikel 59 Absatz 4, 61 Absatz 4, 116 Absätze 3 und 4, 117 Absatz 1, 122 und 123 der Bundesverfassung (BV)2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 23. Oktober 19514,

beschliesst:

2 SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. I 8 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verbesserung der Verein­barkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung, in Kraft seit 1. Juli 2021 (AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

4BBl 1951 III 297

Erster Abschnitt: Anwendbarkeit des ATSG5

5 Fassung gemäss Anhang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

Art. 1  

Die Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 20006 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts (ATSG) sind auf die Er­w­erb­ser­satz­ord­nung an­wend­bar, so­weit das vor­lie­gen­de Ge­setz nicht aus­drück­lich ei­ne Ab­wei­chung vom ATSG vor­sieht.

Erster Abschnitt a: Die Erwerb­sausfallentschä­digung 7

7 Eingefügt durch Anhang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

I. Der Entschädigungsanspruch für Dienstleistende 8

8 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

Art. 1a 910  

1 Per­so­nen, die in der schwei­ze­ri­schen Ar­mee oder im Rot­kreuz­dienst Dienst leis­ten, ha­ben für je­den be­sol­de­ten Dienst­tag An­spruch auf ei­ne Ent­schä­di­gung. Aus­ge­nom­men sind An­ge­stell­te der Mi­li­tär­ver­wal­tun­gen des Bun­des und der Kan­to­ne:

a.
de­ren Mi­li­tär­dienst­pflicht ver­län­gert wur­de;
b.
die frei­wil­lig Mi­li­tär­dienst leis­ten; oder
c.
die Dienst in der Mi­li­tär­ver­wal­tung leis­ten.11

1bis In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 ha­ben Ar­mee­an­ge­hö­ri­ge zwi­schen zwei Aus­bil­dungs­diens­ten nur An­spruch auf ei­ne Ent­schä­di­gung, wenn sie er­werbs­los sind. Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de und Nich­t­er­werbs­tä­ti­ge ha­ben kei­nen An­spruch. Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren.12

2 Per­so­nen, die Zi­vil­dienst leis­ten, ha­ben für je­den an­re­chen­ba­ren Dienst­tag ge­mä­ss dem Zi­vil­dienst­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 199513 An­spruch auf ei­ne Ent­schä­di­gung.

2bis Per­so­nen, wel­che nach der schwei­ze­ri­schen Mi­li­tär­ge­setz­ge­bung re­kru­tiert wer­den, ha­ben für je­den be­sol­de­ten Re­kru­tier­ungs­tag An­spruch auf ei­ne Entsch­ä­di­gung.14

3 Per­so­nen, die Schutz­dienst leis­ten, ha­ben je­den gan­zen Tag, für den sie Sold nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Be­völ­ke­rungs- und Zi­vil­schutz­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 201915 (BZG) be­zie­hen, An­spruch auf ei­ne Ent­schä­di­gung. Aus­ge­nom­men ist das Per­so­nal der für den Zi­vil­schutz zu­stän­di­gen kan­to­na­len und kom­mu­na­len Stel­len, das im Rah­men von Ein­sät­zen des Zi­vil­schut­zes zu­guns­ten der Ge­mein­schaft nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 3 BZG ein­ge­setzt wird.16

4 Teil­neh­mer an eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Ka­der­kur­sen von «Ju­gend und Sport» im Sin­ne von Ar­ti­kel 9 des Sport­för­de­rungs­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 201117 so­wie an Jung­schüt­zen­lei­ter­kur­sen nach Ar­ti­kel 64 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 199518 sind den in Ab­satz 1 ge­nann­ten Per­so­nen gleich­ge­stellt.19

4bis Der An­spruch auf ei­ne Ent­schä­di­gung er­lischt mit dem Be­zug ei­ner Al­ters­ren­te der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung, spä­tes­tens je­doch mit dem Er­rei­chen des or­dent­li­chen Ren­ten­al­ters nach Ar­ti­kel 21 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194620 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG).21

5 Die in den Ab­sät­zen 1–4 ge­nann­ten Per­so­nen wer­den in die­sem Ge­setz als Dienst­leis­ten­de be­zeich­net.

9 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des BG vom 27. Sept. 2013, in Kraft seit 1. Fe­br. 2015 (AS 2015 187; BBl 20132105).

12 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

13 SR 824.0

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

15 SR 520.1

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Be­völ­ke­rungs- und Zi­vil­schutz­ge­set­zes vom 20. Dez. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4995; BBl 20198687).

17 SR 415.0

18 SR 510.10

19 Fas­sung ge­mä­ss Art. 34 Ziff. 4 des Sport­för­de­rungs­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 3953; BBl 2009 8189).

20 SR 831.10

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des BG vom 27. Sept. 2013, in Kraft seit 1. Fe­br. 2015 (AS 2015 187; BBl 20132105).

Art. 2322  

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

II. Die Entschädigungsarten

Art. 4 Grundentschädigung 23  

Al­le Dienst­leis­ten­den ha­ben An­spruch auf die Grun­dent­schä­di­gung.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1571; BBl 1998 3418).

Art. 524  

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1998, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1571; BBl 1998 3418).

Art. 6 Kinderzulagen 25  

1 An­spruch auf Kin­der­zu­la­gen ha­ben die Dienst­leis­ten­den26 für je­des Kind im Sin­ne von Ab­satz 2, wel­ches das 18. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat. Für Kin­der, die noch in Aus­bil­dung be­grif­fen sind, kön­nen die Kin­der­zu­la­gen bis zum vollen­de­ten 25. Al­ters­jahr be­an­sprucht wer­den.

2 An­spruch auf Kin­der­zu­la­gen be­steht für:

a.
die Kin­der des Dienst­leis­ten­den;
b.
die Pfle­ge­kin­der des Dienst­leis­ten­den, die die­ser un­ent­gelt­lich zu dau­ern­der Pfle­ge und Er­zie­hung zu sich ge­nom­men hat.27

25Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1968, in Kraft seit 1. Jan. 1969 (AS 1969 310; BBl 1968 II 85).

26Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Jan. 1988 (AS 1987 1393; BBl 1985 I 797). Die­se Än­de­rung ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

27Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des Un­fall­ver­si­che­rungs­ge­set­zes, in Kraft seit 1. Jan. 1984 (AS 198216761724Art. 1 Abs. 1; BBl 1976III 141).

Art. 7 Zulage für Betreuungskosten 28  

1 Dienst­leis­ten­de, die mit ei­nem oder meh­re­ren Kin­dern (Art. 6) un­ter 16 Jah­ren im ge­mein­sa­men Haus­halt le­ben, ha­ben An­spruch auf ei­ne Zu­la­ge für Be­treu­ungs­­kos­ten, wenn sie den Nach­weis er­brin­gen, dass we­gen des Diens­tes sol­che zu­sätz­li­chen Kos­ten für die Kin­der­be­treu­ung an­ge­fal­len sind und der Dienst min­des­tens zwei zu­sam­men­hän­gen­de Ta­ge um­fasst.

2 Der Bun­des­rat setzt den Höchst­be­trag der Ent­schä­di­gung fest und re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 1571; BBl 1998 3418).

Art. 8 Betriebszulagen 29  

1 An­spruch auf Be­triebs­zu­la­gen ha­ben die Dienst­leis­ten­den, die als Ei­gen­tü­mer, Päch­ter oder Nutz­nies­ser einen Be­trieb füh­ren oder als Teil­ha­ber ei­ner Kol­lek­tiv­ge­sell­schaft, als un­be­schränkt haf­ten­de Teil­ha­ber ei­ner Kom­man­dit­ge­sell­schaft oder als Teil­ha­ber ei­ner an­dern auf einen Er­werbs­zweck ge­rich­te­ten Per­so­nen­ge­samt­heit oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit an der Füh­rung ei­nes Be­trie­bes ak­tiv be­tei­ligt sind, so­fern sie nicht aus un­selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ein hö­he­res Ein­kom­men er­zie­len.

2 Dienst­leis­ten­de, die als mit­ar­bei­ten­de Fa­mi­li­en­glie­der in ei­nem Land­wirt­schafts­­be­trieb tä­tig sind, ha­ben An­spruch auf Be­triebs­zu­la­gen, wenn we­gen ih­rer län­ge­ren Dienst­leis­tung ei­ne Er­satz­kraft im Be­trieb ein­ge­stellt wer­den muss. Der Bun­des­rat er­lässt die nä­he­ren Vor­schrif­ten.30

29Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. März 1959, in Kraft seit 1. Jan. 1960 (AS 1959 567; BBl 1958 II 1323).

30Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 1975, in Kraft seit 1. Jan. 1976 (AS 1976 57; BBl 1975 I 1193).

III. Die Bemessung der Entschädigungen

Art. 9 Grundentschädigung während der Rekrutenschule und gleichgestellten Dienst­zeiten 31  

1 Wäh­rend der Re­kru­tie­rung, der Re­kru­ten­schu­le und der Grund­aus­bil­dung von Per­so­nen, die ih­re Dienst­pflicht oh­ne Un­ter­bruch er­fül­len (Durch­die­ner), be­trägt die täg­li­che Grun­dent­schä­di­gung 25 Pro­zent des Höchst­­­be­tra­ges der Ge­samt­ent­schä­di­gung.

2 Für Stel­lungs­pflich­ti­ge, Re­kru­ten und Durch­die­ner in Grund­aus­bil­dung, die An­spruch auf Kin­der­zu­la­gen ha­ben, wird die täg­li­che Grun­dent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 10 be­mes­sen.

2bis Den nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 199532 zum Mi­li­tär­dienst zu­ge­las­se­nen Per­so­nen ste­hen für die An­zahl Ta­ge Mi­li­tär­dienst, die der Dau­er ei­ner Re­kru­ten­schu­le ent­spre­chen, 25 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges der Ge­sam­tent­schä­di­gung zu. Ab­satz 2 ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.33

3 Der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son, die kei­ne Re­kru­ten­schu­le ab­sol­viert hat, ste­hen für die An­zahl Ta­ge des Zi­vil­diens­tes, die der Dau­er ei­ner Re­kru­ten­schu­le ent­spre­chen, 25 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges der Ge­samt­ent­schä­di­gung zu. Ei­ne teil­wei­se ab­sol­vier­te Re­kru­ten­schu­le wird an­ge­rech­net. Ab­satz 2 ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

4 Wäh­rend der Grund­aus­bil­dung im Zi­vil­schutz be­trägt die täg­li­che Grun­dent­schä­di­gung 25 Pro­­­­zent des Höchst­be­tra­ges der Ge­samt­ent­schä­di­gung. Ab­satz 2 ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar. Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten für Dienst­leis­ten­de, die ei­ne mi­li­tä­ri­sche Grund­aus­bil­dung teil­wei­se oder ganz ab­sol­viert ha­ben.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

32 SR 510.10

33 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

Art. 10 Grundentschädigung während der anderen Dienste 34  

1 Wäh­rend Diens­ten, die nicht un­ter Ar­ti­kel 9 fal­len, be­trägt die täg­li­che Grund­ent­schä­di­gung 80Pro­zent des durch­schnitt­li­chen vor­dienst­li­chen Er­w­erb­sein­kom­­­mens. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 16 Ab­sät­ze 1–3.

2 War die dienst­leis­ten­de Per­son vor Be­ginn des Diens­tes nicht er­werbs­tä­tig, so ent­spricht die täg­li­che Grund­ent­schä­di­gung den Min­dest­be­trä­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 Ab­sät­ze 1–3.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

Art. 10a Grundentschädigung zwischen zwei Diensten 35  

Bei Diens­ten nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 1bis des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 199536 rich­tet sich der Ent­schä­di­gungs­an­spruch nach der Re­kru­ten­schu­le nach Ar­ti­kel 9, bei al­len üb­ri­gen Diens­te nach Ar­ti­kel 10. Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 fin­det kei­ne An­wen­dung.

35 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

36 SR 510.10

Art. 11 Berechnung der Entschädigung 37  

1 Grund­la­ge für die Er­mitt­lung des durch­schnitt­li­chen vor­dienst­li­chen Er­werbs­ein­kom­mens bil­det das Ein­kom­men, von dem die Bei­trä­ge nach dem AHVG38 er­ho­ben wer­den.39 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung und lässt durch das Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen40 ver­bind­li­che Ta­bel­len mit auf­ge­run­de­ten Be­trä­gen auf­stel­len.

2 Der Bun­des­rat kann für Dienst­leis­ten­de, die nur vor­über­ge­hend nicht er­werbs­tä­tig wa­ren oder die we­gen des Diens­tes kei­ne Er­werbs­tä­tig­keit auf­neh­men konn­ten, be­son­de­re Vor­schrif­ten über die Be­mes­sung ih­rer Ent­schä­di­gung er­las­sen.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

38 SR 831.10

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des BG vom 27. Sept. 2013, in Kraft seit 1. Fe­br. 2015 (AS 2015 187; BBl 20132105).

40 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt.

Art. 1241  

41Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 6. März 1959, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1960 (AS 1959 567; BBl 1958 II 1323).

Art. 13 Kinderzulage 42  

Die Kin­der­zu­la­ge be­trägt für je­des Kind 8 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges der Ge­samt­ent­schä­di­gung.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

Art. 1443  

43Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1998, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 1571; BBl 1998 3418).

Art. 15 Betriebszulage 44  

Die Be­triebs­zu­la­ge be­trägt 27 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges der Ge­sam­tent­schä­di­gung.

44Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 1975, in Kraft seit 1. Jan. 1976 (AS 1976 57: BBl 1975 I 1193).

Art. 16 Mindest- und Höchstbetrag 45  

1 Wäh­rend der vom Bun­des­rat be­stimm­ten Aus­bil­dungs­diens­te län­ge­rer Dau­er, die aus­ser­halb der or­dent­li­chen Aus­bil­dungs­diens­te der For­ma­tio­nen für die Er­rei­chung ei­nes hö­he­ren Gra­des oder ei­ner neu­en Funk­ti­on im Mi­li­tär­recht ver­langt wer­den, darf die täg­li­che Ge­sam­tent­schä­di­gung fol­gen­de Pro­zent­sät­ze des Höchst­be­tra­ges ge­mä­ss Ar­ti­kel 16a nicht un­ter­schrei­ten:

a.
45 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de oh­ne Kin­der;
b.
65 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de mit ei­nem Kind;
c.
70 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de mit min­des­tens zwei Kin­dern.

2 Bei Durch­die­nern, die ei­ne Aus­bil­dung zur Er­lan­gung ei­nes hö­he­ren Gra­des zu­rück­le­gen, darf die täg­li­che Ge­sam­tent­schä­di­gung wäh­rend die­ser Aus­bil­dung und der rest­li­chen Dienst­ta­ge fol­gen­de Pro­zen­t­sät­ze des Höchst­be­tra­ges ge­mä­ss Ar­ti­kel 16a nicht un­ter­schrei­ten:

a.
37 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de oh­ne Kin­der;
b.
55 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de mit ei­nem Kind;
c.
62 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de mit min­des­tens zwei Kin­dern.

3 Wäh­rend der an­de­ren Diens­te darf die täg­li­che Ge­sam­tent­schä­di­gung fol­gen­de Pro­zent­sät­ze des Höchst­be­tra­ges ge­mä­ss Ar­ti­kel 16a nicht un­ter­schrei­ten:

a.
25 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de oh­ne Kin­der;
b.
40 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de mit ei­nem Kind;
c.
50 Pro­zent für Dienst­leis­ten­de mit min­des­tens zwei Kin­dern.

4 Die Grun­dent­schä­di­gung wird ge­kürzt, so­weit sie 80 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges ge­mä­ss Ar­ti­kel 16aüber­steigt.

5 Die Ge­sam­tent­schä­di­gung wird ge­kürzt, so­weit sie das durch­schnitt­li­che vor­dienst­li­che Ein­kom­men oder den Höchst­be­trag ge­mä­ss Ar­ti­kel 16aüber­steigt, je­doch nur bis auf die Min­dest­be­trä­ge nach den Ab­sät­zen 1–3.

6 Die Ge­sam­tent­schä­di­gung um­fasst die Grun­dent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 4 so­wie die nach Ar­ti­kel 6 ge­schul­de­ten Kin­der­zu­la­gen. Zu­la­gen für Be­treu­ungs­kos­ten und Be­triebs­zu­la­gen wer­den im­mer un­ge­kürzt zu­sätz­lich zur Ge­sam­tent­schä­di­gung aus­ge­rich­tet.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

Art. 16a Höchstbetrag der Gesamtentschädigung 46  

1 Der Höchst­be­trag der Ge­sam­tent­schä­di­gung be­trägt 275 Fran­ken47 im Tag.48

2 Der Bun­des­rat kann frü­he­s­tens nach je zwei Jah­ren den Höchst­be­trag der Ge­sam­t­ent­schä­di­gung auf Jah­res­be­ginn der Loh­n­ent­wick­lung an­pas­sen, wenn sich das Lohn­ni­veau, das für die letz­te Fest­set­zung mass­ge­bend war, in die­ser Zeit um min­des­tens 12 Pro­zent ge­än­dert hat.

46Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 1975, in Kraft seit 1. Jan. 1976 (AS 1976 57; BBl 1975 I 1193).

47 Ent­schä­di­gung ge­mä­ss Art. 7 Abs. 1 der V 23 vom 12. Okt. 2022 über An­pas­sun­gen an die Lohn- und Preis­ent­wick­lung bei der AHV/IV/EO, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 604).

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

IIIa. Die Mutterschaftsentschädigung49

49 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

Art. 16b Anspruchsberechtigte  

1 An­spruchs­be­rech­tigt ist ei­ne Frau, die:

a.
wäh­rend der neun Mo­na­te un­mit­tel­bar vor der Nie­der­kunft im Sin­ne des AHVG50 ob­li­ga­to­risch ver­si­chert war;
b.
in die­ser Zeit min­des­tens fünf Mo­na­te lang ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­ge­übt hat; und
c.
im Zeit­punkt der Nie­der­kunft:
1.
Ar­beit­neh­me­rin im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 ATSG ist,
2.
Selb­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG ist, oder
3.
im Be­trieb des Ehe­man­nes mit­ar­bei­tet und einen Bar­lohn be­zieht.

2 Die Ver­si­che­rungs­dau­er nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a wird ent­spre­chend her­ab­ge­setzt, wenn die Nie­der­kunft vor Ab­lauf des 9. Schwan­ger­schafts­mo­nats er­folgt.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen für Frau­en, die we­gen Ar­beits­un­fä­hig­keit oder Ar­beits­lo­sig­keit:

a.51
wäh­rend der neun Mo­na­te un­mit­tel­bar vor der Nie­der­kunft nicht min­des­tens fünf Mo­na­te lang ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­ge­übt ha­ben;
b.
im Zeit­punkt der Nie­der­kunft nicht Ar­beit­neh­me­rin­nen oder Selb­stän­dig­er­wer­ben­de sind.

50 SR 831.10

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 288; BBl 2019 141).

Art. 16c Beginn des Anspruchs und Dauer der Ausrichtung der Entschädigung 52  

1 Der Ent­schä­di­gungs­an­spruch ent­steht am Tag der Nie­der­kunft.

2 Die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung wird an 98 auf­ein­an­der­fol­gen­den Ta­gen ab Be­ginn des An­spruchs aus­ge­rich­tet.53

3 Bei ei­nem Spi­tal­auf­ent­halt des Neu­ge­bo­re­nen ver­län­gert sich die Dau­er der Aus­rich­tung um die Dau­er der Hos­pi­ta­li­sie­rung, höchs­tens aber um 56 Ta­ge, wenn:

a.
das Neu­ge­bo­re­ne un­mit­tel­bar nach der Ge­burt un­un­ter­bro­chen wäh­rend min­des­tens zwei Wo­chen im Spi­tal ver­weilt; und
b.
die Mut­ter nach­weist, dass sie im Zeit­punkt der Nie­der­kunft be­reits be­schlos­sen hat­te, nach En­de des Mut­ter­schafts­ur­laubs wie­der ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit auf­zu­neh­men.54

4 Der Bun­des­rat re­gelt den An­spruch auf Ver­län­ge­rung der Dau­er der Aus­rich­tung für Frau­en, die we­gen Ar­beits­un­fä­hig­keit oder Ar­beits­lo­sig­keit nach En­de des Mut­ter­schafts­ur­laubs nicht wie­der er­werbs­tä­tig sein kön­nen.55

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 288; BBl 2019 141).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 288; BBl 2019 141).

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 288; BBl 2019 141).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 288; BBl 2019 141).

Art. 16d Ende des Anspruchs 56  

1 Der An­spruch en­det am 98. Tag nach sei­nem Be­ginn.

2 Bei Hos­pi­ta­li­sie­rung des Neu­ge­bo­re­nen en­det der An­spruch mit dem En­de der Ver­län­ge­rung nach Ar­ti­kel 16c Ab­satz 3.

3 Er en­det vor­zei­tig, wenn die Mut­ter ih­re Er­werbs­tä­tig­keit wie­der­auf­nimmt oder wenn sie stirbt.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 288; BBl 2019 141).

Art. 16e Höhe und Bemessung der Entschädigung  

1 Die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung wird als Tag­geld aus­ge­rich­tet.

2 Das Tag­geld be­trägt 80 Pro­zent des durch­schnitt­li­chen Er­w­erb­sein­kom­mens, wel­ches vor Be­ginn des Ent­schä­di­gungs­an­spruchs er­zielt wur­de. Für die Er­mitt­lung die­ses Ein­kom­mens ist Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

Art. 16f Höchstbetrag  

1 Die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung be­trägt höchs­tens 220 Fran­ken57 im Tag. Ar­ti­kel 16a Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss.

2 Die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung wird ge­kürzt, so­weit sie den Höchst­be­trag nach Ab­satz 1 über­steigt.

57 Ent­schä­di­gung ge­mä­ss Art. 7 Abs. 2 der V 23 vom 12. Okt. 2022 über An­pas­sun­gen an die Lohn- und Preis­ent­wick­lung bei der AHV/IV/EO, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 604).

Art. 16g Vorrang der Mutterschaftsentschädigung  

1 Die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung schliesst den Be­zug der fol­gen­den Tag­gel­der aus:

a.
der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung;
b.
der In­va­li­den­ver­si­che­rung;
c.
der Un­fall­ver­si­che­rung;
d.
der Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
e.
der Ent­schä­di­gung nach den Ar­ti­keln 9 und 10;
f.58
der Be­treu­ungs­ent­schä­di­gung nach den Ar­ti­keln 16n–16s für das­sel­be Kind.

2 Be­stand bis zum An­spruchs­be­ginn auf die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung An­spruch auf ein Tag­geld nach ei­nem der fol­gen­den Ge­set­ze, so ent­spricht die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung min­des­tens dem bis­her be­zo­ge­nen Tag­geld:

a.
Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 195959 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung;
b.
Bun­des­ge­setz vom 18. März 199460 über die Kran­ken­ver­si­che­rung;
c.
Bun­des­ge­setz vom 20. März 198161 über die Un­fall­ver­si­che­rung;
d.
Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 199262 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
e.
Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 25. Ju­ni 198263.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 4 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Er­werbs­tä­tig­keit und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

59 SR 831.20

60 SR 832.10

61 SR 832.20

62 SR 833.1

63 SR 837.0

Art. 16h Verhältnis zu kantonalen Regelungen 64  

In Er­gän­zung zu Ka­pi­tel IIIa kön­nen die Kan­to­ne ei­ne hö­he­re oder län­ger dau­ern­de Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung vor­se­hen und zu de­ren Fi­nan­zie­rung be­son­de­re Bei­trä­ge er­he­ben.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 468; BBl 2019 7095, 7303).

IIIb. Die Vaterschaftsentschädigung65

65 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019 (AS 2020 4689; BBl 2019 34053851). Fassung gemäss Ziff. II 4 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verbesserung der Verein­barkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung, in Kraft seit 1. Juli 2021 (AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

Art. 16i Anspruchsberechtigte  

1 An­spruchs­be­rech­tigt ist der Mann, der:

a.
im Zeit­punkt der Ge­burt des Kin­des der recht­li­che Va­ter ist oder dies in­ner­halb der fol­gen­den sechs Mo­na­te wird;
b.
wäh­rend der neun Mo­na­te un­mit­tel­bar vor der Ge­burt des Kin­des im Sin­ne des AHVG66 ob­li­ga­to­risch ver­si­chert war;
c.
in die­ser Zeit min­des­tens fünf Mo­na­te lang ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­ge­übt hat; und
d.
im Zeit­punkt der Ge­burt des Kin­des:
1.
Ar­beit­neh­mer im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 ATSG67 ist,
2.
Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­der im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG ist, oder
3.
im Be­trieb der Ehe­frau mit­ar­bei­tet und einen Bar­lohn be­zieht.

2 Die Ver­si­che­rungs­dau­er nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b wird ent­spre­chend her­ab­ge­setzt, wenn die Ge­burt des Kin­des vor Ab­lauf des 9. Schwan­ger­schafts­mo­nats er­folgt.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen für Män­ner, die we­gen Ar­beits­un­fä­hig­keit oder Ar­beits­lo­sig­keit:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen von Ab­satz 1 Buch­sta­be c nicht er­fül­len;
b.
im Zeit­punkt der Ge­burt des Kin­des nicht Ar­beit­neh­mer oder Selbst­stän­dig­er­wer­ben­de sind.
Art. 16j Rahmenfrist, Beginn und Ende des Anspruchs  

1 Für den Be­zug der Va­ter­schafts­ent­schä­di­gung gilt ei­ne Rah­men­frist von sechs Mo­na­ten.

2 Die Rah­men­frist und der An­spruch be­gin­nen am Tag der Ge­burt des Kin­des.

3 Der An­spruch en­det:

a.
nach Ab­lauf der Rah­men­frist;
b.
nach Aus­schöp­fung der Tag­gel­der;
c.
wenn der Va­ter stirbt;
d.
wenn das Kind stirbt; oder
e.
wenn die Va­ter­schaft ab­er­kannt wird.
Art. 16k Form der Entschädigung und Anzahl der Taggelder  

1 Die Ent­schä­di­gung für den be­zo­ge­nen Va­ter­schafts­ur­laub wird als Tag­geld aus­be­zahlt.

2 Der Va­ter hat An­spruch auf höchs­tens 14 Tag­gel­der.

3 Be­zieht er den Ur­laub wo­chen­wei­se, so wer­den pro Wo­che 7 Tag­gel­der aus­ge­rich­tet.

4 Be­zieht er den Ur­laub ta­ge­wei­se, so wer­den pro 5 ent­schä­dig­te Ta­ge zu­sätz­lich 2 Tag­gel­der aus­ge­rich­tet.

Art. 16l Höhe und Bemessung der Entschädigung  

1 Das Tag­geld be­trägt 80 Pro­zent des durch­schnitt­li­chen Er­w­erb­sein­kom­mens, das vor dem Be­ginn des Ent­schä­di­gungs­an­spruchs er­zielt wur­de.

2 Für die Er­mitt­lung des Ein­kom­mens nach Ab­satz 1 ist Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Für den Höchst­be­trag gilt Ar­ti­kel 16fsinn­ge­mä­ss.

Art. 16m Vorrang der Vaterschaftsentschädigung  

1 Die Va­ter­schafts­ent­schä­di­gung schliesst den Be­zug der fol­gen­den Tag­gel­der aus:

a.
der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung;
b.
der In­va­li­den­ver­si­che­rung;
c.
der Un­fall­ver­si­che­rung;
d.
der Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
e.
der Ent­schä­di­gung nach den Ar­ti­keln 9 und 10.

2 Be­stand bis zum Be­ginn des An­spruchs auf die Va­ter­schafts­ent­schä­di­gung An­spruch auf ein Tag­geld nach ei­nem der fol­gen­den Ge­set­ze, so ent­spricht die Va­ter­schafts­ent­schä­di­gung min­des­tens dem bis­her be­zo­ge­nen Tag­geld:

a.
Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 195968 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung;
b.
Bun­des­ge­setz vom 18. März 199469 über die Kran­ken­ver­si­che­rung;
c.
Bun­des­ge­setz vom 20. März 198170 über die Un­fall­ver­si­che­rung;
d.
Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 199271 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
e.
Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 25. Ju­ni 198272.

IIIc. Die Entschädigung für Eltern, die ein wegen Krankheit oder Unfall gesundheitlich schwer beeinträchtigtes Kind betreuen73

73 Eingefügt durch Ziff. II 4 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verbesserung der Verein­barkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung, in Kraft seit 1. Juli 2021 (AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

Art. 16n Anspruchsberechtigte  

1 An­spruchs­be­rech­tigt sind El­tern ei­nes min­der­jäh­ri­gen Kin­des, das we­gen Krank­heit oder Un­fall ge­sund­heit­lich schwer be­ein­träch­tigt ist, die:

a.
die Er­werbs­tä­tig­keit für die Be­treu­ung des Kin­des un­ter­bre­chen; und
b.
im Zeit­punkt der Un­ter­bre­chung der Er­werbs­tä­tig­keit:
1.
Ar­beit­neh­men­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 ATSG74 sind,
2.
Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG sind, oder
3.
im Be­trieb des Ehe­manns oder der Ehe­frau mit­ar­bei­ten und einen Bar­lohn be­zie­hen.

2 Pro Krank­heits­fall oder Un­fall ent­steht nur ein An­spruch.

3 Der Bun­des­rat re­gelt:

a
den An­spruch von Pfle­ge­el­tern;
b.
die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen für Per­so­nen, die we­gen Ar­beits­un­fä­hig­keit oder Ar­beits­lo­sig­keit die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b nicht er­fül­len.
Art. 16o Gesundheitlich schwer beeinträchtigtes Kind  

Ein Kind ist ge­sund­heit­lich schwer be­ein­träch­tigt, wenn:

a.
ei­ne ein­schnei­den­de Ver­än­de­rung sei­nes kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Zu­stan­des ein­ge­tre­ten ist;
b.
der Ver­lauf oder der Aus­gang die­ser Ver­än­de­rung schwer vor­her­seh­bar ist oder mit ei­ner blei­ben­den oder zu­neh­men­den Be­ein­träch­ti­gung oder dem Tod zu rech­nen ist;
c.
ein er­höh­ter Be­darf an Be­treu­ung durch die El­tern be­steht; und
d.
min­des­tens ein El­tern­teil die Er­werbs­tä­tig­keit für die Be­treu­ung des Kin­des un­ter­bre­chen muss.
Art. 16p Rahmenfrist, Beginn und Ende des Anspruchs  

1 Für den Be­zug der Be­treu­ungs­ent­schä­di­gung gilt ei­ne Rah­men­frist von 18 Mo­na­ten.

2 Die Rah­men­frist be­ginnt mit dem Tag, für den das ers­te Tag­geld be­zo­gen wird.

3 Der An­spruch ent­steht, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 16n er­füllt sind.

4 Er en­det:

a.
nach Ab­lauf der Rah­men­frist; oder
b.
nach Aus­schöp­fung der Tag­gel­der.

5 Er en­det vor­zei­tig, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nicht mehr er­füllt sind; er en­det je­doch nicht vor­zei­tig, wenn das Kind wäh­rend der Rah­men­frist voll­jäh­rig wird.

Art. 16q Form und Anzahl der Taggelder  

1 Die Be­treu­ungs­ent­schä­di­gung wird als Tag­geld aus­ge­rich­tet.

2 In­ner­halb der Rah­men­frist be­steht An­spruch auf höchs­tens 98 Tag­gel­der.

3 Pro fünf Tag­gel­der wer­den zu­sätz­lich zwei Tag­gel­der aus­ge­rich­tet.

4 Sind bei­de El­tern er­werbs­tä­tig, so hat je­der El­tern­teil An­spruch auf höchs­tens die Hälf­te der Tag­gel­der. Sie kön­nen ei­ne ab­wei­chen­de Auf­tei­lung wäh­len.

Art. 16r Höhe und Bemessung der Betreuungsentschädigung  

1 Das Tag­geld be­trägt 80 Pro­zent des durch­schnitt­li­chen Er­w­erb­sein­kom­mens, das vor Be­ginn des An­spruchs auf die Be­treu­ungs­ent­schä­di­gung er­zielt wur­de.

2 Für die Er­mitt­lung des Ein­kom­mens ist Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Für den Höchst­be­trag gilt Ar­ti­kel 16f sinn­ge­mä­ss.

Art. 16s Verhältnis zu Leistungen anderer Sozialversicherungen  

1 Der Be­zug der Be­treu­ungs­ent­schä­di­gung geht fol­gen­den Tag­gel­dern oder So­zi­al­ver­si­che­rungs­leis­tun­gen vor:

a.
der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung;
b.
der In­va­li­den­ver­si­che­rung;
c.
der Un­fall­ver­si­che­rung;
d.
der Mi­li­tär­ver­si­che­rung.

2 Das Tag­geld ent­spricht min­des­tens dem bis­her be­zo­ge­nen Tag­geld, wenn bis zum Be­ginn des An­spruchs auf die Be­treu­ungs­ent­schä­di­gung An­spruch auf ein Tag­geld nach Ar­ti­kel 16b oder nach ei­nem der fol­gen­den Ge­set­ze be­stand:

a.
Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 195975 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung;
b.
Bun­des­ge­setz vom 18. März 199476 über die Kran­ken­ver­si­che­rung;
c.
Bun­des­ge­setz vom 20. März 198177 über die Un­fall­ver­si­che­rung;
d.
Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 199278 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
e.
Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 25. Ju­ni 198279.

IIId. Die Adoptionsentschädigung80

80 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 468; BBl 2019 7095, 7303).

Art. 16t Anspruchsberechtigte  

1 An­spruchs­be­rech­tigt sind Per­so­nen, die:

a.
ein we­ni­ger als vier Jah­re al­tes Kind zur Ad­op­ti­on auf­neh­men;
b.
wäh­rend der neun Mo­na­te un­mit­tel­bar vor der Auf­nah­me des Kin­des im Sin­ne des AHVG81 ob­li­ga­to­risch ver­si­chert wa­ren und min­des­tens fünf Mo­na­te lang ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­ge­übt ha­ben; und
c.
im Zeit­punkt der Auf­nah­me des Kin­des:
1.
Ar­beit­neh­men­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 ATSG82 sind,
2.
Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG sind, oder
3.
im Be­trieb des Ehe­man­nes oder der Ehe­frau mit­ar­bei­ten und einen Bar­lohn be­zie­hen.

2 Bei ei­ner ge­mein­schaft­li­chen Ad­op­ti­on:

a.
müs­sen bei­de El­tern­tei­le die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len;
b.
ent­steht nur ein An­spruch auf Ent­schä­di­gung.

3 Tei­len die El­tern den Ad­op­ti­ons­ur­laub auf, so hat je­der El­tern­teil An­spruch auf die Ent­schä­di­gung wäh­rend sei­nes Ur­laubs.

4 Wer­den gleich­zei­tig meh­re­re Kin­der auf­ge­nom­men, so ent­steht nur ein An­spruch.

5 Kein An­spruch ent­steht bei ei­ner Stief­kin­dad­op­ti­on nach Ar­ti­kel 264c Ab­satz 1 des Zi­vil­ge­setz­buchs83.

Art. 16u Rahmenfrist, Beginn und Ende des Anspruchs  

1 Für den Be­zug der Ad­op­ti­ons­ent­schä­di­gung gilt ei­ne Rah­men­frist von ei­nem Jahr.

2 Die Rah­men­frist und der An­spruch be­gin­nen am Tag der Auf­nah­me des Kin­des.

3 Der An­spruch en­det:

a.
nach Ab­lauf der Rah­men­frist;
b.
nach Aus­schöp­fung der Tag­gel­der;
c.
wenn die an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son stirbt; oder
d.
wenn das Kind stirbt.
Art. 16v Form der Entschädigung und Anzahl der Taggelder  

1 Die Ent­schä­di­gung für den be­zo­ge­nen Ad­op­ti­ons­ur­laub wird als Tag­geld aus­ge­rich­tet.

2 Es be­steht An­spruch auf höchs­tens 14 Tag­gel­der.

3 Wird der Ur­laub wo­chen­wei­se be­zo­gen, so wer­den pro Wo­che 7 Tag­gel­der aus­ge­rich­tet.

4 Wird der Ur­laub ta­ge­wei­se be­zo­gen, so wer­den pro 5 ent­schä­dig­te Ta­ge zu­sätz­lich 2 Tag­gel­der aus­ge­rich­tet.

Art. 16w Höhe und Bemessung der Entschädigung  

1 Das Tag­geld be­trägt 80 Pro­zent des durch­schnitt­li­chen Er­w­erb­sein­kom­mens, das vor dem Be­ginn des An­spruchs auf die Ad­op­ti­ons­ent­schä­di­gung er­zielt wur­de.

2 Für die Er­mitt­lung des Ein­kom­mens ist Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Für den Höchst­be­trag gilt Ar­ti­kel 16fsinn­ge­mä­ss.

4 Tei­len die El­tern den Ad­op­ti­ons­ur­laub auf, so wird die Ent­schä­di­gung für je­den El­tern­teil ge­son­dert be­rech­net.

Art. 16x Verhältnis zu kantonalen Regelungen  

In Er­gän­zung zu Ka­pi­tel IIId kön­nen die Kan­to­ne ei­ne hö­he­re oder län­ger dau­ern­de Ad­op­ti­ons­ent­schä­di­gung vor­se­hen und zu de­ren Fi­nan­zie­rung be­son­de­re Bei­trä­ge er­he­ben.

IV. Verschiedene Bestimmungen

Art. 17 Geltendmachung des Anspruches  

1 Leis­tungs­be­rech­tig­te ma­chen ih­ren An­spruch bei der zu­stän­di­gen Aus­gleichs­kas­se gel­tend. Un­ter­las­sen sie dies, so sind da­zu be­fugt:

a.
ih­re An­ge­hö­ri­gen, falls die Leis­tungs­be­rech­tig­ten ih­ren Un­ter­halts- oder Un­ter­stüt­zungs­pflich­ten ih­nen ge­gen­über nicht nach­kom­men;
b.
der Ar­beit­ge­ber, so­weit er der leis­tungs­be­rech­tig­ten Per­son wäh­rend der Dau­er des An­spruchs einen Lohn aus­rich­tet.84

2 Der Bun­des­rat be­stimmt, wel­che Aus­gleichs­kas­se zu­stän­dig ist, und re­gelt das Ver­fah­ren. Er kann Vor­schrif­ten über die Er­le­di­gung von Strei­tig­kei­ten be­züg­lich der ört­li­chen Zu­stän­dig­keit er­las­sen und da­bei von Ar­ti­kel 35 ATSG85 ab­wei­chen.86

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

85 SR 830.1

86 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

Art. 18 Festsetzung der Entschädigungen  

1 Die Ent­schä­di­gung wird von der Aus­gleichs­kas­se fest­ge­setzt, bei wel­cher der An­spruch gel­tend zu ma­chen ist. Die Aus­gleichs­kas­se kann je­doch die ihr an­ge­schlos­se­nen Ar­beit­ge­ber, wel­che Ge­währ für die rich­ti­ge Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be bie­ten, mit der Fest­set­zung der Ent­schä­di­gung für ih­re Ar­beit­neh­mer be­trau­en.

2 Die Ent­schä­di­gung wird im form­lo­sen Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 51 ATSG87 fest­ge­setzt. Dies gilt in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 49 Ab­satz 1 ATSG auch für er­heb­li­che Ent­schä­di­gun­gen.88

87 SR 830.1

88 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

Art. 19 Auszahlung der Entschädigungen 89  

1 Die Ent­schä­di­gung wird den Leis­tungs­be­rech­tig­ten aus­be­zahlt; es gel­ten je­doch fol­gen­de Aus­nah­men:

a.
Auf Ver­lan­gen der leis­tungs­be­rech­tig­ten Per­son wird die Ent­schä­di­gung den An­ge­hö­ri­gen aus­be­zahlt.
b.
Kom­men Leis­tungs­be­rech­tig­te ih­ren Un­ter­halts­pflich­ten nicht nach, wer­den Ent­schä­di­gun­gen, die für die Un­ter­halts­be­rech­tig­ten be­stimmt sind, auf Ge­such hin die­sen selbst oder ih­ren ge­setz­li­chen Ver­tre­tern aus­ge­rich­tet; dies gilt in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 ATSG90 auch wenn kei­ne Ab­hän­gig­keit von der öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Für­sor­ge be­steht.

2 Die Ent­schä­di­gung wird von der Aus­gleichs­kas­se, bei wel­cher der An­spruch gel­tend zu ma­chen ist, aus­ge­rich­tet. Ha­ben Leis­tungs­be­rech­tig­te vor dem Be­ginn des An­spruchs ei­ne un­selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit aus­ge­übt, so wird die Ent­schä­di­gung durch den Ar­beit­ge­ber aus­be­zahlt, falls kei­ne be­son­de­ren Grün­de für ei­ne Aus­zah­lung durch die Aus­gleichs­kas­se vor­lie­gen.

3 Die Ent­schä­di­gung wird nur aus­be­zahlt, wenn sie vor­schrifts­ge­mä­ss gel­tend ge­macht wird und der Nach­weis er­bracht wird, dass die Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

90 SR 830.1

Art. 19a Beiträge an Sozialversicherungen 91  

1 Auf der Ent­schä­di­gung wer­den Bei­trä­ge be­zahlt:

a.
an die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung;
b.
an die In­va­li­den­ver­si­che­rung;
c.
an die Er­w­erb­ser­satz­ord­nung;
d.
ge­ge­be­nen­falls an die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung.92

1bis Die Bei­trä­ge sind je zur Hälf­te von den Leis­tungs­be­rech­tig­ten und vom Aus­gleichs­fonds der Er­w­erb­ser­satz­ord­nung zu tra­gen. Der Aus­gleichs­fonds ver­gü­tet über­dies den Ar­beit­ge­ber­bei­trag für land­wirt­schaft­li­che Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 195293 über die Fa­mi­li­en­zu­la­gen in der Land­wirt­schaft.94

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten und das Ver­fah­ren. Er kann be­stimm­te Per­so­nen­grup­pen von der Bei­trags­pflicht aus­neh­men und vor­se­hen, dass für kur­ze Dienst­leis­tun­gen kei­ne Bei­trä­ge be­zahlt wer­den müs­sen.

91Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Jan. 1988 (AS 1987 1393; BBl 1985 I 797).

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

93 SR 836.1

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

Art. 20 Verjährung und Verrechnung 95  

1 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 24 ATSG96 er­lischt der An­spruch auf nicht be­zo­ge­ne Ent­schä­di­gun­gen:

a.
für Dienst­leis­ten­de fünf Jah­re nach En­de des Diens­tes, der den Leis­tungs­an­spruch aus­ge­löst hat;
b.
bei Mut­ter­schaft fünf Jah­re nach Ab­lauf der Ent­schä­di­gungs­dau­er nach Ar­ti­kel 16d;
c.
bei Va­ter­schaft fünf Jah­re nach Ab­lauf der Rah­men­frist nach Ar­ti­kel 16j;
d.
für El­tern, die ein we­gen Krank­heit oder Un­fall ge­sund­heit­lich schwer be­ein­träch­tig­tes Kind be­treu­en, fünf Jah­re nach dem letz­ten Tag des Be­treu­ungs­ur­laubs;
e.97
bei Ad­op­ti­on fünf Jah­re nach En­de des An­spruchs nach Ar­ti­kel 16uAb­satz 3.98

2 For­de­run­gen nach die­sem Ge­setz, dem AHVG99 und dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 1952100 über die Fa­mi­li­en­zu­la­gen in der Land­wirt­schaft101 kön­nen mit fäl­li­gen Ent­schä­di­gun­gen ver­rech­net wer­den.

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

96 SR 830.1

97 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 468; BBl 2019 7095, 7303).

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 4 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Er­werbs­tä­tig­keit und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2020 4525; BBl 2019 4103).

99 SR 831.10

100 SR 836.1

101 SR 836.1

Art. 20a Haftung 102  

1 Die Kan­to­ne haf­ten für Schä­den, die der Er­w­erb­ser­satz­ord­nung ent­stan­den sind oder zu­ge­fügt wur­den:

a.
durch die Miss­ach­tung von Vor­schrif­ten beim Auf­ge­bot für Zi­vil­schutze­in­sät­ze nach den Ar­ti­keln 27 Ab­satz 2, 27a Ab­satz 1 Buch­sta­be b und 33–36 BZG103;
b.
durch die Miss­ach­tung von Vor­schrif­ten bei der Be­wil­li­gung von Ein­sät­zen zu­guns­ten der Ge­mein­schaft nach Ar­ti­kel 27a Ab­satz 1 Buch­sta­be b BZG;
c.
wi­der­recht­lich durch die Rech­nungs­füh­rer der Zi­vil­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen.

2 Der Scha­den­er­satz­an­spruch ver­jährt ein Jahr, nach­dem das Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen vom Scha­den Kennt­nis er­hal­ten hat, spä­tes­tens aber zehn Jah­re nach Ein­tritt des Scha­dens. Wird der Scha­den­er­satz­an­spruch aus ei­ner straf­ba­ren Hand­lung her­ge­lei­tet, für die das Straf­recht ei­ne län­ge­re Ver­jäh­rungs­frist vor­sieht, so ist die­se Frist mass­ge­bend.

3 Das Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen macht den Scha­den­er­satz durch Er­lass ei­ner Ver­fü­gung gel­tend. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­­ge­setz vom 20. De­zem­ber 1968104.

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des BG vom 27. Sept. 2013, in Kraft seit 1. Fe­br. 2015 (AS 2015 187; BBl 20132105).

103 SR 520.1

104 SR 172.021

Zweiter Abschnitt: Die Organisation

Art. 21 Organe und anwendbare Bestimmungen  

1 Die Durch­füh­rung der Er­w­erb­ser­satz­ord­nung er­folgt durch die Or­ga­ne der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung un­ter Mit­wir­kung der Rech­nungs­füh­rer der mi­li­tä­ri­schen Stä­be und Ein­hei­ten. Für den Zi­vil­schutz er­folgt die Durch­füh­rung un­ter Mit­wir­kung der Rech­nungs­füh­rer der Schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen und für den Zi­vil­dienst un­ter Mit­wir­kung des Bun­des­am­tes für Zi­vil­dienst105 und der Ein­satz­be­trie­be.106

2 So­weit die­ses Ge­setz nichts Ab­wei­chen­des be­stimmt, gel­ten sinn­ge­mä­ss die Vor­schrif­ten des AHVG107 über die Ar­beit­ge­ber, die Aus­gleichs­kas­sen, den Ab­rech­nungs- und Zah­lungs­ver­kehr, die Buch­füh­rung, die Kas­sen­re­vi­sio­nen und Ar­beit­ge­ber­kon­trol­len, die Zen­tra­le Aus­gleichs­stel­le und die AHV-Num­mer108. Die Haf­tung für Schä­den der AHV-Or­ga­ne nach Ar­ti­kel 49 AHVG rich­tet sich nach Ar­ti­kel 78 ATSG109 und sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 52, 70 und 71a AHVG.110

3 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 78 ATSG un­ter­steht die Haf­tung der Rech­nungs­füh­rer der mi­li­tä­ri­schen Stä­be und Ein­hei­ten dem Mi­li­tär­ge­setz vom 3. Fe­bru­ar 1995111; die Haf­tung der Rech­nungs­füh­rer der Schutz­or­ga­ni­sa­ti­on un­ter­steht dem Zi­vil­schutz­ge­setz vom 17. Ju­ni 1994112.113

105 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2019 an­ge­passt.

106Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Art. 93 des BG vom 23. März 1962 über den Zi­vil­schutz (AS 1962 1089; BBl 1961 II 693). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des BG vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1093; BBl 2008 2707).

107 SR 831.10

108 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 34 des BG vom 18. Dez. 2020 (Sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer durch Be­hör­den), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 758; BBl 20197359).

109 SR 830.1

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

111 SR 510.10

112 [AS 1994 2626, 1995 1227An­hang Ziff. 9, 1996 1445An­hang Ziff. 14. AS 2003 4187Art. 76 Ziff. 1]. Sie­he heu­te: das BG vom 4. Okt. 2002 über den Be­völ­ke­rungs­schutz und den Zi­vil­schutz (SR 520.1).

113 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

Art. 22 Deckung der Verwaltungskosten 114  

Zur De­ckung ih­rer Ver­wal­tungs­kos­ten er­he­ben die Aus­gleichs­kas­sen von den ih­nen an­ge­schlos­se­nen Ar­beit­ge­bern, Selb­stän­di­g­er­wer­ben­den und Nich­t­er­werbs­tä­ti­gen Ver­wal­tungs­kos­ten­bei­trä­ge. Den Aus­gleichs­kas­sen kön­nen fer­ner an ih­re Ver­wal­tungs­kos­ten Zu­schüs­se aus dem Aus­gleichs­fonds der Er­w­erb­ser­satz­ord­nung ge­währt wer­den. Ar­ti­kel 69 des AHVG115 fin­det An­wen­dung.

114Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. März 1959, in Kraft seit 1. Jan. 1960 (AS 1959 567; BBl 1958 II 1323).

115 SR831.10

Art. 23 Auf­sicht des Bundes (Art. 76 ATSG ) 116117  

1 Ar­ti­kel 72 AHVG118 fin­det sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.119

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Kom­mis­si­on für die Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­­ver­si­che­rung120 be­stellt aus ih­rer Mit­te einen Aus­schuss für die Er­w­erb­ser­satzord­nung. …121 Dem Aus­schuss ob­liegt die Be­gut­ach­tung von Fra­gen über die Durch­füh­rung und Wei­ter­ent­wick­lung der Er­w­erb­ser­satz­ord­nung zu­han­den des Bun­des­ra­tes. Er hat das Recht, dem Bun­des­rat von sich aus An­re­gun­gen zu un­ter­brei­ten.

116 SR 830.1

117 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

118 SR 831.10

119 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

120Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Jan. 1988 (AS 1987 1393; BBl 1985 I 797).

121 Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1998, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1571; BBl 1998 3418).

Dritter Abschnitt: Rechtspflege und Strafbestimmungen

Art. 24 Besonderheiten der Rechtspflege 122  

1 Über Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen und Ein­spra­chen­ent­schei­de kan­to­na­ler Aus­gleichs­kas­sen ent­schei­det in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 58 Ab­satz 1 ATSG123 das Ver­si­che­rungs­ge­richt am Ort der Aus­gleichs­kas­se.

2 Über Be­schwer­den von Per­so­nen im Aus­land ent­schei­det in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 58 Ab­satz 2 ATSG das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt. Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass die­se Zu­stän­dig­keit dem Ver­si­che­rungs­ge­richt des Kan­tons zu­ge­wie­sen wird, in wel­chem der Ar­beit­ge­ber des Ver­si­cher­ten sei­nen Wohn­sitz oder Sitz hat. Ar­ti­kel 85bis Ab­sät­ze 2 und 3 AHVG124 gilt sinn­ge­mä­ss.125

122 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

123 SR 830.1

124 SR 831.10

125 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 113 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 200621971069; BBl 20014202).

Art. 25 Strafbestimmungen  

Die Ar­ti­kel 87–91 des AHVG126 fin­den An­wen­dung auf Per­so­nen, die in ei­ner in die­sen Be­stim­mun­gen um­schrie­be­nen Wei­se die Vor­schrif­ten der Er­w­erb­ser­satzord­nung ver­let­zen.

Vierter Abschnitt: Die Finanzierung

Art. 26 Grundsatz 127  

Die auf Grund die­ses Ge­set­zes zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen wer­den fi­nan­ziert durch

a.
Zu­schlä­ge zu den Bei­trä­gen ge­mä­ss AHVG128;
b.
Mit­tel des Aus­gleichs­fonds der Er­w­erb­ser­satz­ord­nung.

127Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. März 1959, in Kraft seit 1. Jan. 1960 (AS 1959 567; BBl 1958 II 1323).

128 SR831.10

Art. 27 Zuschläge zu den Beiträgen der Alters- und Hinterlassenenversicherung 129  

1 Bei­trags­pflich­tig sind die in den Ar­ti­keln 3 und 12 AHVG130 ge­nann­ten Ver­si­cher­ten und Ar­beit­ge­ber mit Aus­nah­me der nach Ar­ti­kel 2 AHVG ver­si­cher­ten Per­so­nen.131

2 Für die Be­mes­sung der Bei­trä­ge sind die Be­stim­mun­gen des AHVG sinn­ge­mä­ss an­wend­bar. Der Bun­des­rat setzt die Hö­he der Bei­trä­ge un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Ar­ti­kel 28 fest. Die Bei­trä­ge vom Ein­kom­men aus ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit dür­fen je­doch 0,5 Pro­zent nicht über­stei­gen. Nich­t­er­werbs­tä­ti­ge ent­rich­ten je nach ih­ren so­zia­len Ver­hält­nis­sen einen Bei­trag. Der Min­dest­bei­trag be­trägt höchs­tens 24 Fran­ken132 im Jahr. Der Höchst­bei­trag ent­spricht dem 50-fa­chen Min­dest­bei­trag. Die Bei­trä­ge die­ser Ver­si­cher­ten so­wie die Bei­trä­ge nach der sin­ken­den Ska­la wer­den in glei­cher Wei­se ab­ge­stuft wie die Bei­trä­ge der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung. Da­bei ist das Ver­hält­nis zu wah­ren zwi­schen dem vor­ste­hend er­wähn­ten Pro­zent­satz und dem un­ver­min­der­ten Bei­trags­satz nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 des AHVG. Des­sen Ar­ti­kel 9bis gilt sinn­ge­mä­ss.133

3 Die Bei­trä­ge wer­den als Zu­schlä­ge zu den Bei­trä­gen der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung er­ho­ben. Die Ar­ti­kel 11 und 14–16 AHVG sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar mit ih­ren je­wei­li­gen Ab­wei­chun­gen vom ATSG134.135 136

129Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. März 1959, in Kraft seit 1. Jan. 1960 (AS 1959 567; BBl 1958 II 1323).

130 SR 831.10

131 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4745; BBl 2011 543).

132 Bei­trag ge­mä­ss Art. 9 der V 23 vom 12. Okt. 2022 über An­pas­sun­gen an die Lohn- und Preis­ent­wick­lung bei der AHV/IV/EO, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 604).

133Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4745; BBl 2011 543).

134 SR 830.1

135 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 20023371; BBl 1991II 185910, 1994V 921, 19994523).

136Ein­ge­fügt durch Ziff. VII des BG vom 4. Okt. 1968 be­tref­fend Än­de­rung des BG über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AS 1969 111; BBl 1968 I 602).

Art. 28 Ausgleichsfonds der Erwerbsersatzordnung 137  

1 Un­ter der Be­zeich­nung «Aus­gleichs­fonds der Er­w­erb­ser­satz­ord­nung» (EO-Aus­gleichs­fonds) wird ein Fonds ge­bil­det, dem al­le auf die­sem Ge­setz be­ru­hen­den Ein­nah­men und Leis­tun­gen gut­ge­schrie­ben oder be­las­tet wer­den.

2 Der Be­stand der flüs­si­gen Mit­tel und der An­la­gen des Aus­gleichs­fonds darf in der Re­gel nicht un­ter 50 Pro­zent ei­ner Jah­res­aus­ga­be sin­ken.

3 Die Ver­wal­tung des EO-Aus­gleichs­fonds rich­tet sich nach dem Aus­gleichs­fonds­ge­setz vom 16. Ju­ni 2017138.

137Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 6 des Aus­gleichs­fonds­ge­set­zes vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 7563; BBl 2016 311).

138 SR 830.2

Fünfter Abschnitt: Verhältnis zum europäischen Recht139

139 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2005 (AS 2005 1429; BBl 2002 7522, 2003 11122923).

Art. 28a140  

1 In Be­zug auf Per­so­nen, für die die Rechts­vor­schrif­ten der so­zia­len Si­cher­heit der Schweiz oder ei­nes oder meh­re­rer EU-Mit­glied­staa­ten gel­ten oder gal­ten und die Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz oder ei­nes EU-Mit­glied­staa­tes sind, auf Flücht­lin­ge oder Staa­ten­lo­se mit Wohn­ort in der Schweiz oder ei­nem EU-Mit­glied­staat so­wie auf die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Hin­ter­las­se­nen die­ser Per­so­nen sind auf die Leis­tun­gen im Gel­tungs­be­reich des vor­lie­gen­den Ge­set­zes fol­gen­de Er­las­se in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung von An­hang II, Ab­schnitt A, des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999141 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men) an­wend­bar:

a.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004142;
b.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009143;
c.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71144;
d.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72145.

2 In Be­zug auf Per­so­nen, für die die Rechts­vor­schrif­ten der so­zia­len Si­cher­heit der Schweiz, Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins gel­ten oder gal­ten und die Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz, Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins sind oder die als Flücht­lin­ge oder Staa­ten­lo­se Wohn­ort in der Schweiz oder auf dem Ge­biet Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins ha­ben, so­wie auf die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Hin­ter­las­se­nen die­ser Per­so­nen sind auf die Leis­tun­gen im Gel­tungs­be­reich des vor­lie­gen­den Ge­set­zes fol­gen­de Er­las­se in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung von An­la­ge 2 zu An­hang K des Über­ein­kom­mens vom 4. Ja­nu­ar 1960146 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA-Über­ein­kom­men) an­wend­bar:

a.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004;
b.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009;
c.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71;
d.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72.

3 Der Bun­des­rat passt die Ver­wei­se auf die in den Ab­sät­zen 1 und 2 auf­ge­führ­ten Rechts­ak­te der Eu­ro­päi­schen Uni­on je­weils an, wenn ei­ne An­pas­sung des An­hangs II des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens und der An­la­ge 2 zu An­hang K des EFTA-Über­ein­kom­mens be­schlos­sen wur­de.

4 Die Aus­drücke «Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on», «Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft», «Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on» und «Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft» im vor­lie­gen­den Ge­setz be­zeich­nen die Staa­ten, für die das Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men gilt.

140 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des BB vom 17. Ju­ni 2016 (Aus­deh­nung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens auf die Re­pu­blik Kroa­ti­en), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20165233; BBl 2016 2223).

141 SR 0.142.112.681

142 Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 29. April 2004 zur Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit (SR 0.831.109.268.1).

143 Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 16. Sep­tem­ber 2009 zur Fest­le­gung der Mo­da­li­tä­ten für die Durch­füh­rung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 über die Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit (SR 0.831.109.268.11).

144 Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71 des Ra­tes vom 14. Ju­ni 1971 zur An­wen­dung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit auf Ar­beit­neh­mer und Selbst­stän­di­ge so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in­ner­halb der Ge­mein­schaft zu- und ab­wan­dern; in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens (AS 2004 121, 2008 42194273, 2009 4831) bzw. des re­vi­dier­ten EFTA-Über­ein­kom­mens.

145 Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72 des Ra­tes vom 21. März 1972 über die Durch­füh­rung der Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71 zur An­wen­dung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit auf Ar­beit­neh­mer und Selbst­stän­di­ge so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in­ner­halb der Ge­mein­schaft zu- und ab­wan­dern; in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens (AS 2005 3909, 2008 4273, 2009 6214845) bzw. des re­vi­dier­ten EFTA-Über­ein­kom­mens.

146 SR 0.632.31

Sechster Abschnitt: Schluss- und Übergangsbestimmungen147

147 Ursprünglich fünfter Abschn.

Art. 29 Anwendbare Bestimmungen 148  

Die Be­stim­mun­gen des AHVG149 über die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, die Kos­ten­über­nah­me und die Post­ta­xen sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

148 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des BG vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).

149 SR 831.10

Art. 29a Datenbekanntgabe 150  

1 So­fern kein über­wie­gen­des Pri­vat­in­ter­es­se ent­ge­gen­steht, dür­fen Da­ten im Ein­zel­fall und auf schrift­li­ches und be­grün­de­tes Ge­such hin in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG151 an die mit der Durch­füh­rung des Bun­des­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 1959152 über den Wehr­pflich­ter­satz be­trau­ten Be­hör­den nach Ar­ti­kel 24 des ge­nann­ten Ge­set­zes be­kannt ge­ge­ben wer­den.

2 Im Üb­ri­gen ist Ar­ti­kel 50a des AHVG153 mit sei­nen Ab­wei­chun­gen vom ATSG sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000 (AS 2000 2770; BBl 2000 255). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

151 SR 830.1

152 SR 661. Heu­te: das BG über die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be.

153 SR 831.10

Art. 30154  

154Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1968, mit Wir­kung am 1. Jan. 1969 (AS 1969 310; BBl 1968 II 85).

Art. 31155  

155 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 45 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 32156  

156Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II Art. 6 Ziff. 8 des BG vom 25. Ju­ni 1971 über die Re­vi­si­on des Zehn­ten Ti­tels und des Zehn­ten Ti­telsbis des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (Der Ar­beits­ver­trag), mit Wir­kung seit 1. Jan. 1972 (AS 1971 1465; BBl 1967 II 241).

Art. 33 Anpassung der kantonalen Erlasse und der Kassenreglemente  

In die kan­to­na­len Er­las­se be­tref­fend die Er­rich­tung der kan­to­na­len Aus­gleichs­kas­sen und in die Re­gle­men­te der Ver­bands­aus­gleichs­kas­sen sind die für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes not­wen­di­gen Be­stim­mun­gen auf­zu­neh­men.

Art. 34 Inkrafttreten und Vollzug  

1 Die­ses Ge­setz tritt am 1. Ja­nu­ar 1953 in Kraft.

2157

3 Der Bun­des­rat ist mit dem Voll­zug be­auf­tragt und er­lässt die hie­für er­for­der­li­chen Vor­schrif­ten.

157Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1968, mit Wir­kung am 1. Jan. 1969 (AS 1969 310; BBl 1968 II 85).

Schlussbestimmung der Änderung vom 20. März 1981 158

158AS 1982 1676; BBl 1976 III 141. Aufgehoben durch Ziff. II 45 des BG vom 20. März 2008 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 3. Oktober 2003 159

1. Entschädigung für Dienstleistende

1 Die neuen Bestimmungen gelten für alle Dienstleistungen, die nach dem Inkraft­treten dieser Änderung geleistet werden.

2 Beginnt die mit einer Meldekarte ausgewie­sene Dienstperiode vor dem Inkrafttre­ten dieser Änderung und endet sie erst danach, so werden ausschliesslich die neuen Entschädigungsansätze angewendet. Massgebend ist die vom Rechnungsführer ausgewiesene Abrechnungsperiode.

2. Mutterschaftsentschädigung

Die neuen Bestimmungen gelten auch, wenn die Geburt höchstens 98 Tage vor dem Inkraft­treten dieser Änderung erfolgt ist. Die Entschädigungen werden jedoch frü­hes­tens ab dem Inkrafttreten dieser Änderung ausgerichtet und ausschliesslich für die Anspruchsdauer, die nach Artikel 16d zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgelau­fen ist.

3. Versicherungsverträge

1 Bestimmungen von Versicherungsverträgen, die Taggelder bei Mutterschaft vorse­hen, fallen beim Inkrafttreten der Regelung über die Mutterschaftsentschädigung in diesem Gesetz dahin. Über diesen Zeitpunkt hinaus vorausbezahlte Prämien werden zurückerstattet.

2 Der Taggeldanspruch für eine Niederkunft, die vorher erfolgt ist, bleibt vorbehal­ten.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden