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Verordnung
über die Einreise und die Visumerteilung
(VEV)

vom 15. August 2018 (Stand am 22. Juni 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Ausländer- und Integrationsgesetz vom 16. Dezember 20051 (AIG)2,

verordnet:

1 SR 142.20

2 Der Titel wurde in Anwendung von Art. 12 Abs. 2 des Publikationsgesetzes vom 18. Juni 2004 (SR 170.512) auf den 1. Jan. 2019 angepasst. Diese Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.

1. Abschnitt: Gegenstand, Geltungsbereich und Begriffe

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Ein­rei­se in die Schweiz, den Flug­ha­fen­tran­sit so­wie die Vi­su­mer­tei­lung an Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der.

2 Sie gilt, so­weit die Schen­gen-As­so­zi­ie­rungs­ab­kom­men (SAA) kei­ne ab­wei­chen­den Be­stim­mun­gen ent­hal­ten.

3 Die SAA sind in An­hang 1 auf­ge­führt.

4 Die Ver­ord­nung re­gelt auch die Kom­pe­tenz zum Ab­schluss völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te in Ver­bin­dung mit den fol­gen­den EU-Ver­ord­nun­gen:

a.
Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/20143;
b.
Ver­ord­nung (EU) Nr. 515/20144;
bbis.5
Ver­ord­nung (EU) 2017/22266;
bter.7
Ver­ord­nung (EU) 2018/12408;
c.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 810/20099 (Vi­sa­ko­dex);
d.10
Ver­ord­nung (EU) 2019/81711;
e.12
Ver­ord­nung (EU) 2019/81813;
f.14
Ver­ord­nung (EG) Nr. 1683/9515;
g.16
Ver­ord­nung (EG) Nr. 1030/200217;
h.18
Ver­ord­nung (EG) Nr. 767/200819;
i.20
Ver­ord­nung (EU) 2021/114821;
j.22
Ver­ord­nung (EU) 2021/106023.24

3 Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 16. April 2014 zur Fest­le­gung all­ge­mei­ner Be­stim­mun­gen für den Asyl-, Mi­gra­ti­ons- und In­te­gra­ti­ons­fonds und das In­stru­ment für die fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung der po­li­zei­li­chen Zu­sam­men­ar­beit, der Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on und Kri­mi­na­li­täts­be­kämp­fung und des Kri­sen­ma­na­ge­ments, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 150 vom 20.5.2014, S. 112.

4 Ver­ord­nung (EU) Nr. 515/2014 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 16. April 2014 zur Schaf­fung ei­nes In­stru­ments für die fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung für Aus­sen­gren­zen und Vi­sa im Rah­men des Fonds für die in­ne­re Si­cher­heit und zur Auf­he­bung der Ent­schei­dung Nr. 574/2007/EG, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 150 vom 20.5.2014, S. 143.

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021 (AS 2021 503). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

6 Ver­ord­nung (EU) 2017/2226 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 30. No­vem­ber 2017 über ein Ein­rei­se-/Aus­rei­se­sys­tem (EES) zur Er­fas­sung der Ein- und Aus­rei­se­da­ten so­wie der Ein­rei­se­ver­wei­ge­rungs­da­ten von Dritt­staats­an­ge­hö­ri­gen an den Aus­sen­gren­zen der Mit­glied­staa­ten und zur Fest­le­gung der Be­din­gun­gen für den Zu­gang zum EES zu Ge­fah­ren­ab­wehr- und Straf­ver­fol­gungs­zwe­cken und zur Än­de­rung des zur Durch­füh­rung des Über­ein­kom­mens von Schen­gen so­wie der Ver­ord­nun­gen (EG) Nr. 767/2008 und (EU) Nr. 1077/2011, ABl. L 327 vom 9.12.2017, S. 20; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2021/1134, ABl. L 248 vom 13.7.2021, S. 11.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

8 Ver­ord­nung (EU) 2018/1240 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 12. Sep­tem­ber 2018 über die Ein­rich­tung ei­nes Eu­ro­päi­schen Rei­se­in­for­ma­ti­ons- und ‑ge­neh­mi­gungs­sys­tems (ETI­AS) und zur Än­de­rung der Ver­ord­nun­gen (EU) Nr. 1077/2011, (EU) Nr. 515/2014, (EU) 2016/399, (EU) 2016/1624 und (EU) 2017/2226, ABl. L 236 vom 19.9.2018, S. 1; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2021/1152, ABl. L 249 vom 14.7.2021, S. 15.

9 Ver­ord­nung (EG) Nr. 810/2009 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 13. Ju­li 2009 über einen Vi­sa­ko­dex der Ge­mein­schaft (Vi­sa­ko­dex), ABl. L 243 vom 15.9.2009, S. 1; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2019/1155, ABl. L 188 vom 12.7.2019, S. 25.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Mai 2020 (AS 2020 1837). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

11 Ver­ord­nung (EU) 2019/817 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 20. Mai 2019 zur Er­rich­tung ei­nes Rah­mens für die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät zwi­schen EU-In­for­ma­ti­ons­sys­te­men in den Be­rei­chen Gren­zen und Vi­sa und zur Än­de­rung der Ver­ord­nun­gen (EG) Nr. 767/2008, (EU) 2016/399, (EU) 2017/2226, (EU) 2018/240, (EU) 2018/1726 und (EU) 2018/1861 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes, der Ent­schei­dung 2004/512/EG des Ra­tes und des Be­schlus­ses 2008/633/JI des Ra­tes, ABl. L 135 vom 22.5.2019, S. 27; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2021/1152, ABl. L 249 vom 14.7.2021, S. 15.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Mai 2020 (AS 2020 1837). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

13 Ver­ord­nung (EU) 2019/818 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 20. Mai 2019 zur Er­rich­tung ei­nes Rah­mens für die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät zwi­schen EU-In­for­ma­ti­ons­sys­te­men (po­li­zei­li­che und jus­ti­zi­el­le Zu­sam­men­ar­beit, Asyl und Mi­gra­ti­on) und zur Än­de­rung der Ver­ord­nun­gen (EU) 2018/1726, (EU) 2018/1862 und (EU) 2019/816, ABl. L 135 vom 22.5.2019, S. 85; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2021/1150, ABl. L 249 vom 14.7.2021, S. 1.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 15. Ju­ni 2020 (AS 2020 1837).

15 Ver­ord­nung (EG) Nr. 1683/95 des Ra­tes vom 29. Mai 1995 über ei­ne ein­heit­li­che Vi­sa­ge­stal­tung, ABl. L 164 vom 14.7.1995, S. 1; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2017/1370, ABl. L 198 vom 28.7.2017, S. 24.

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 15. Ju­ni 2020 (AS 2020 1837).

17 Ver­ord­nung (EG) Nr. 1030/2002 des Ra­tes vom 13. Ju­ni 2002 zur ein­heit­li­chen Ge­stal­tung des Auf­ent­halts­ti­tels für Dritt­staa­ten­an­ge­hö­ri­ge, ABl. L 157 vom 15.6.2002, S. 1; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2017/1954, ABl. L 286 vom 1.11.2017, S. 9.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

19 Ver­ord­nung (EG) Nr. 767/2008 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 9. Ju­li 2008 über das Vi­sa-In­for­ma­ti­ons­sys­tem (VIS) und den Da­ten­aus­tausch zwi­schen den Mit­glied­staa­ten über Vi­sa für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt (VIS-Ver­ord­nung), ABl. L 218 vom 13.8.2008, S. 60; zu­letzt ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EU) 2021/1134, ABl. L 248 vom 13.7.2021, S. 11.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

21 Ver­ord­nung (EU) 2021/1148 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 7. Ju­li 2021 zur Schaf­fung ei­nes In­stru­ments für fi­nan­zi­el­le Hil­fe im Be­reich Grenz­ver­wal­tung und Vi­sum­po­li­tik im Rah­men des Fonds für in­te­grier­te Grenz­ver­wal­tung, ABl. L 251 vom 15.7.2021, S. 48.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

23 Ver­ord­nung (EU) 2021/1060 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 24. Ju­ni 2021 mit ge­mein­sa­men Be­stim­mun­gen für den Eu­ro­päi­schen Fonds für re­gio­na­le Ent­wick­lung, den Eu­ro­päi­schen So­zi­al­fonds Plus, den Ko­hä­si­ons­fonds, den Fonds für einen ge­rech­ten Über­gang und den Eu­ro­päi­schen Mee­res-, Fi­sche­rei- und Aqua­kul­tur­fonds so­wie mit Haus­halts­vor­schrif­ten für die­se Fonds und für den Asyl-, Mi­gra­ti­ons- und In­te­gra­ti­ons­fonds, den Fonds für die in­ne­re Si­cher­heit und das In­stru­ment für fi­nan­zi­el­le Hil­fe im Be­reich Grenz­ver­wal­tung und Vi­sum­po­li­tik, ABl. L 231 vom 30.6.2021, S. 159.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Aug. 2019, in Kraft seit 2. Fe­br. 2020 (AS 2019 2633).

Art. 2 Begriffe  

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
kurz­fris­ti­ger Auf­ent­halt: Auf­ent­halt von höchs­tens 90 Ta­gen in­ner­halb ei­nes Zeit­raums von 180 Ta­gen im Schen­gen-Raum;
b.
län­ger­fris­ti­ger Auf­ent­halt: Auf­ent­halt von mehr als 90 Ta­gen in­ner­halb ei­nes Zeit­raums von 180 Ta­gen im Schen­gen-Raum;
c.
Flug­ha­fen­tran­sit: Durch­rei­se durch die in­ter­na­tio­na­len Tran­sit­zo­nen der Flug­hä­fen der Staa­ten, die durch ei­nes der SAA25 ge­bun­den sind (Schen­gen-Staa­ten);
d.
Vi­sum für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt (Schen­gen-Vi­sum, Typ C): Do­ku­ment in Form ei­ner Vi­gnet­te, das von ei­nem Schen­gen-Staat aus­ge­stellt wird und be­schei­nigt, dass die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber die Vor­aus­set­zun­gen
für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt er­füllt; das Vi­sum für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt ist ent­we­der:
1.
ein­heit­lich: für das Ho­heits­ge­biet al­ler Schen­gen-Staa­ten gül­tig, oder
2.
räum­lich be­schränkt: nur für das Ho­heits­ge­biet ei­nes oder meh­re­rer Schen­gen-Staa­ten gül­tig;
e.
Vi­sum für den Flug­ha­fen­tran­sit (Schen­gen-Vi­sum, Typ A): Do­ku­ment in Form ei­ner Vi­gnet­te, das von ei­nem Schen­gen-Staat aus­ge­stellt wird und be­schei­nigt, dass die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber die Vor­aus­set­zun­gen für einen Flug­ha­fen­tran­sit er­füllt; das Vi­sum für den Flug­ha­fen­tran­sit ist ent­we­der:
1.
ein­heit­lich: für die Durch­rei­se durch die in­ter­na­tio­na­len Tran­sit­zo­nen der Flug­hä­fen al­ler Schen­gen-Staa­ten gül­tig, oder
2.
räum­lich be­schränkt: nur für die Durch­rei­se durch die in­ter­na­tio­na­len Tran­sit­zo­nen der Flug­hä­fen ei­nes oder meh­re­rer Schen­gen-Staa­ten gül­tig;
f.
Vi­sum für einen län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt (na­tio­na­les Vi­sum, Typ D): Do­ku­ment in Form ei­ner Vi­gnet­te, das von ei­nem Schen­gen-Staat aus­ge­stellt wird und be­schei­nigt, dass die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber die Vor­aus­set­zun­gen für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt er­füllt;
g.26
Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge oder Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ger: An­ge­hö­ri­ge oder An­ge­hö­ri­ger ei­nes Staa­tes, der we­der Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) noch der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA) ist.

25 Die­se Ab­kom­men sind in An­hang 1 auf­ge­führt.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

2. Abschnitt: Bestimmungen zur Einreise in die Schweiz und zum Flughafentransit

Art. 3 Einreisevoraussetzungen für kurzfristige Aufenthalte  

1 Die Ein­rei­se­vor­aus­set­zun­gen für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te rich­ten sich nach Ar­ti­kel 6 des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex27.

2 Die Mit­tel zur Be­strei­tung des Le­bens­un­ter­halts im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex gel­ten ins­be­son­de­re als aus­rei­chend, wenn si­cher­ge­stellt ist, dass wäh­rend des Auf­ent­halts im Schen­gen-Raum kei­ne So­zi­al­hil­fe­leis­tun­gen be­zo­gen wer­den.

3 Der Nach­weis aus­rei­chen­der Mit­tel zur Be­strei­tung des Le­bens­un­ter­halts (Art. 14–18) kann er­bracht wer­den mit:

a.
Bar­geld;
b.
Bank­gut­ha­ben;
c.
ei­ner Ver­pflich­tungs­er­klä­rung; oder
d.
ei­ner an­de­ren Si­cher­heit.

4 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA) und das Staats­se­kre­ta­ri­at für Mi­gra­ti­on (SEM) kön­nen im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­kei­ten aus hu­ma­ni­tär­en Grün­den oder zur Wah­rung na­tio­na­ler In­ter­es­sen oder in­ter­na­tio­na­ler Ver­pflich­tun­gen (Art. 25 des Vi­sa­ko­dex28) die Ein­rei­se in die Schweiz für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt be­wil­li­gen für Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge:

a.
die ei­ne oder meh­re­re Ein­rei­se­vor­aus­set­zun­gen nicht er­fül­len (Art. 6 Abs. 5 Bst. a und c des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex); oder
b.
ge­gen die Ein­wän­de ei­nes oder meh­re­rer Schen­gen-Staa­ten im Rah­men der Schen­ge­ner Kon­sul­ta­ti­on be­ste­hen (Art. 22 des Vi­sa­ko­dex).

5 Für Per­so­nen, die der Vi­sumpf­licht un­ter­ste­hen und de­nen nach Ab­satz 4 die Ein­rei­se be­wil­ligt wur­de, wird ein Vi­sum mit räum­lich be­schränk­ter Gül­tig­keit für die Schweiz aus­ge­stellt.

27 Ver­ord­nung (EU) 2016/399 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 9. März 2016 über einen Ge­mein­schafts­ko­dex für das Über­schrei­ten der Gren­zen durch Per­so­nen (Schen­ge­ner Grenz­ko­dex), Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 77 vom 23.3.2016, S. 1.

28 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

Art. 4 Einreisevoraussetzungen für einen längerfristigen Aufenthalt  

1 Für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt müs­sen Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der ne­ben den Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, d und e des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex29 zu­sätz­lich fol­gen­de Ein­rei­se­vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Sie müs­sen, so­fern er­for­der­lich, über ein Vi­sum für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt nach Ar­ti­kel 9 ver­fü­gen.
b.
Sie müs­sen die aus­län­der­recht­li­chen Zu­las­sungs­vor­aus­set­zun­gen für den be­ab­sich­tig­ten Auf­ent­halts­zweck er­fül­len.

2 Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern, die die Vor­aus­set­zun­gen von Ab­satz 1 nicht er­fül­len, kann in be­grün­de­ten Fäl­len aus hu­ma­ni­tär­en Grün­den die Ein­rei­se in die Schweiz für einen län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt be­wil­ligt wer­den. Ein sol­cher Fall liegt ins­be­son­de­re dann vor, wenn die be­tref­fen­de Per­son im Her­kunfts­staat un­mit­tel­bar, ernst­haft und kon­kret an Leib und Le­ben ge­fähr­det ist.

29 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

Art. 5 Voraussetzungen für den Flughafentransit  

Für einen Flug­ha­fen­tran­sit müs­sen Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Sie müs­sen ein gül­ti­ges und an­er­kann­tes Rei­se­do­ku­ment nach Ar­ti­kel 6 be­sit­zen.
b.
Sie müs­sen, so­fern er­for­der­lich, über ein Vi­sum für den Flug­ha­fen­tran­sit nach Ar­ti­kel 10 ver­fü­gen.
c.
Sie müs­sen über die für die Ein­rei­se in den Ziel­staat er­for­der­li­chen Rei­se­do­ku­men­te und Vi­sa ver­fü­gen.
d.
Sie müs­sen ein Flug­ticket für die Rei­se bis zum Be­stim­mungs­ort be­sit­zen und die not­wen­di­gen Bu­chun­gen vor­ge­nom­men ha­ben.
e.
Sie dür­fen nicht im Schen­ge­ner In­for­ma­ti­ons­sys­tem (SIS) oder in den na­tio­na­len Da­ten­ban­ken der Schweiz zur Ein­rei­se­ver­wei­ge­rung aus­ge­schrie­ben sein.
f.
Sie dür­fen kei­ne Ge­fahr für die öf­fent­li­che Ord­nung, die in­ne­re Si­cher­heit, die öf­fent­li­che Ge­sund­heit oder die in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen der Schweiz dar­stel­len.
Art. 6 Reisedokument  

1 Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der müs­sen für einen kurz- oder län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt so­wie für den Flug­ha­fen­tran­sit ein gül­ti­ges und von der Schweiz an­er­kann­tes Rei­se­do­ku­ment be­sit­zen. Ab­wei­chen­de Re­ge­lun­gen in bi­la­te­ra­len oder mul­ti­la­te­ra­len Ab­kom­men blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Das Rei­se­do­ku­ment muss fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.30
Sei­ne Gül­tig­keits­dau­er be­trägt:
1.
bei ei­nem kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt: noch min­des­tens drei Mo­na­te ab dem Da­tum, an dem die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber be­ab­sich­tigt, den Schen­gen-Raum zu ver­las­sen;
2.
bei ei­nem Flug­ha­fen­tran­sit: noch min­des­tens drei Mo­na­te ab dem Da­tum des Tran­sits oder des letz­ten ge­neh­mig­ten Tran­sits;
3.
bei ei­nem län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt: noch min­des­tens drei Mo­na­te ab dem Da­tum, an dem der In­ha­be­rin oder dem In­ha­ber die Ge­neh­mi­gung zur Ein­rei­se in die Schweiz er­teilt wur­de.
b.
Es muss in­ner­halb der vor­an­ge­gan­ge­nen zehn Jah­re aus­ge­stellt wor­den sein.
c.
Es muss bei Ein­rei­chung des Vi­sum­ge­suchs min­des­tens zwei lee­re Sei­ten auf­wei­sen, so­fern sei­ne In­ha­be­rin oder sein In­ha­ber der Vi­sumpf­licht un­ter­steht.

3 Die zu­stän­di­gen Be­hör­den kön­nen ver­zich­ten auf:

a.
die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a Zif­fern 1 und 2: in be­grün­de­ten Not­fäl­len;
b.
die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a Zif­fer 3 und Buch­sta­ben b und c: in be­grün­de­ten Fäl­len.31

4 Ein Rei­se­do­ku­ment wird vom SEM an­er­kannt, wenn es fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt:

a.
Aus ihm ge­hen die Iden­ti­tät der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers so­wie die Zu­ge­hö­rig­keit zum aus­stel­len­den Staat oder zur aus­stel­len­den Ge­biets­kör­per­schaft her­vor.
b.
Ein von der Schweiz an­er­kann­ter Staat oder ei­ne von der Schweiz an­er­kann­te Ge­biets­kör­per­schaft oder in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­ti­on hat es aus­ge­stellt.
c.
Der aus­stel­len­de Staat oder die aus­stel­len­de Ge­biets­kör­per­schaft ge­währ­leis­tet je­der­zeit die Rück­rei­se sei­ner be­zie­hungs­wei­se ih­rer An­ge­hö­ri­gen.
d.
Es ver­fügt über die den in­ter­na­tio­na­len Stan­dards ent­spre­chen­den Si­cher­heits­merk­ma­le; dies­be­züg­lich ist ins­be­son­de­re An­hang 9 des Über­ein­kom­mens vom 7. De­zem­ber 194432 über die in­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt an­wend­bar.

5 Das SEM kann in be­grün­de­ten Fäl­len Rei­se­do­ku­men­te an­er­ken­nen, die nicht den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 4 ent­spre­chen. Dies be­trifft ins­be­son­de­re Rei­se­do­ku­men­te von Per­so­nen, die nicht die Staats­an­ge­hö­rig­keit des aus­stel­len­den Staa­tes be­sit­zen, sich aber le­gal im aus­stel­len­den Staat auf­hal­ten.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

32 SR 0.748.0

Art. 7 Ausnahmen von der Reisedokumentenpflicht  

Das SEM kann in be­grün­de­ten Fäl­len Aus­nah­men von der Rei­se­do­ku­men­ten­pflicht be­wil­li­gen, ins­be­son­de­re aus hu­ma­ni­tär­en Grün­den oder zur Wah­rung na­tio­na­ler In­ter­es­sen.

Art. 8 Visumpflicht für kurzfristige Aufenthalte  

1 Staats­an­ge­hö­ri­ge von Staa­ten, die in An­hang I der Ver­ord­nung (EU) 2018/180633 auf­ge­führt sind, un­ter­ste­hen der Vi­sumpf­licht für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te.34

2 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 sind fol­gen­de Per­so­nen von der Vi­sumpf­licht für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te be­freit:

a.
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes an­er­kann­ten und gül­ti­gen Rei­se­do­ku­ments so­wie ei­nes Vi­sums für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt oder ei­nes gül­ti­gen Auf­ent­halts­ti­tels, der von ei­nem Schen­gen-Staat aus­ge­stellt wur­de (Art. 6 Abs. 1 Bst. b und 39 Abs. 1 Bst. a des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex35);
b.
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes gül­ti­gen Di­plo­ma­ten-, Dienst-, Spe­zi­al- oder of­fi­zi­el­len Pas­ses von Bo­li­vi­en, Ma­rok­ko so­wie von an­de­ren Staa­ten, mit de­nen ent­spre­chen­de bi­la­te­ra­le oder mul­ti­la­te­ra­le Ab­kom­men be­ste­hen;
c.
Pi­lo­tin­nen und Pi­lo­ten von Luft­fahr­zeu­gen und an­de­res Flug­be­sat­zungs­per­so­nal nach An­hang VII Zif­fer 2 des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex;
d.
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von gül­ti­gen Lais­sez-pas­ser der Ver­ein­ten Na­tio­nen;
e.
Schü­le­rin­nen und Schü­ler von Nicht­mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) und der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA) mit Wohn­sitz in ei­nem EU- oder EFTA-Mit­glied­staat, so­fern ihr Na­me auf ei­ner Schü­ler­lis­te steht, die von der zu­stän­di­gen Be­hör­de des be­tref­fen­den Staats nach dem Be­schluss 94/795/JI36 aus­ge­stellt be­zie­hungs­wei­se be­glau­bigt wur­de;
f.37
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes gül­ti­gen Rei­se­aus­wei­ses für Flücht­lin­ge, der von ei­nem EU- oder EFTA-Mit­glied­staat oder vom Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich nach dem Ab­kom­men vom 15. Ok­to­ber 194638 über die Ab­ga­be ei­nes Rei­se­aus­wei­ses an Flücht­lin­ge, die un­ter dem Schut­ze des In­ter­gou­ver­ne­men­ta­len Ko­mi­tees für die Flücht­lin­ge ste­hen, oder nach dem Ab­kom­men vom 28. Ju­li 195139 über die Rechts­stel­lung der Flücht­lin­ge aus­ge­stellt wur­de, so­fern sie sich in die­sem Staat auf­hal­ten;
g.40
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes gül­ti­gen Rei­se­aus­wei­ses für Staa­ten­lo­se, der von ei­nem EU- oder EFTA-Mit­glied­staat oder vom Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich nach dem Über­ein­kom­men vom 28. Sep­tem­ber 195441 über die Rechts­stel­lung der Staa­ten­lo­sen aus­ge­stellt wur­de, so­fern sie sich in die­sem Staat auf­hal­ten;
h.42
An­ge­hö­ri­ge von Streit­kräf­ten, die im Rah­men der Nord­at­lan­tik­ver­trags-Or­ga­ni­sa­ti­on (NA­TO) oder der Part­ner­schaft für den Frie­den rei­sen und In­ha­be­rin­nen oder In­ha­ber der Aus­weis­pa­pie­re und Ein­satz­be­feh­le sind, die im NA­TO-Trup­pen­sta­tut vom 19. Ju­ni 195143 vor­ge­se­hen sind.

3 An­ge­hö­ri­ge von Staa­ten und an­de­ren Ge­biets­kör­per­schaf­ten, die in An­hang II der Ver­ord­nung (EU) 2018/1806 auf­ge­führt sind, un­ter­ste­hen nicht der Vi­sumpf­licht für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te. Vor­be­hal­ten blei­ben die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te und de­le­gier­ten Rechts­ak­te der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur vor­über­ge­hen­den Aus­set­zung der Be­frei­ung von der Vi­sumpf­licht für den kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt, die ge­stützt auf die Ver­ord­nung (EU) 2018/1806 er­las­sen wur­den. Die­se sind in An­hang 5 auf­ge­führt.44

4 In Ab­wei­chung von Ab­satz 3 gel­ten bei Auf­ent­hal­ten mit Er­werbs­tä­tig­keit fol­gen­de Re­ge­lun­gen:

a.
An­ge­hö­ri­ge der in An­hang 2 auf­ge­führ­ten Staa­ten und Ge­biets­kör­per­schaf­ten un­ter­ste­hen ab dem ers­ten Tag der Er­werbs­tä­tig­keit der Vi­sumpf­licht für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te.
b.
An­ge­hö­ri­ge der in An­hang 3 auf­ge­führ­ten Staa­ten und Ge­biets­kör­per­schaf­ten un­ter­ste­hen der Vi­sumpf­licht für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te, so­fern die Er­werbs­tä­tig­keit län­ger als acht Ta­ge in­ner­halb ei­nes Ka­len­der­jah­res aus­ge­übt wird; üben die­se Per­so­nen ei­ne Tä­tig­keit im Bau­haupt- oder Bau­neben­ge­wer­be, im Gast­ge­wer­be, im Rei­ni­gungs­ge­wer­be in Be­trie­ben oder Haus­hal­ten, im Über­wa­chungs- und Si­cher­heits­dienst, im Rei­sen­den­ge­wer­be, im Ero­tik­ge­wer­be oder im Gar­ten- und Land­schafts­bau aus, so un­ter­ste­hen sie ab dem ers­ten Tag der Vi­sumpf­licht.
c.
Bri­ti­sche Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die nicht Staats­an­ge­hö­ri­ge des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs Gross­bri­tan­ni­en und Nordir­land sind (Bri­tish Na­tio­nals Over­seas, Bri­tish Over­seas Ter­ri­to­ries Ci­ti­zens, Bri­tish Over­seas Ci­ti­zens, Bri­tish Sub­jects so­wie Bri­tish Pro­tec­ted Per­sons), un­ter­ste­hen der Vi­sumpf­licht für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te, so­fern die Er­werbs­tä­tig­keit län­ger als acht Ta­ge in­ner­halb ei­nes Ka­len­der­jah­res aus­ge­übt wird; üben die­se Per­so­nen ei­ne Tä­tig­keit im Bau­haupt- oder Bau­neben­ge­wer­be, im Gast­ge­wer­be, im Rei­ni­gungs­ge­wer­be in Be­trie­ben oder Haus­hal­ten, im Über­wa­chungs- und Si­cher­heits­dienst, im Rei­sen­den­ge­wer­be, im Ero­tik­ge­wer­be oder im Gar­ten- und Land­schafts­bau aus, so un­ter­ste­hen sie ab dem ers­ten Tag der Vi­sumpf­licht.

5 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) passt An­hang 3 an, so­bald die Schweiz über den Ab­schluss ei­nes Ab­kom­mens zwi­schen der EU und ei­nem der in An­hang II der Ver­ord­nung (EU) 2018/1806 ge­nann­ten Staa­ten oder ei­ner der dort ge­nann­ten Ge­biets­kör­per­schaf­ten zur Auf­he­bung der Vi­sumpf­licht in­for­miert wor­den ist.45

33 Ver­ord­nung (EU) 2018/1806 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 14. No­vem­ber 2018 zur Auf­stel­lung der Lis­te der Dritt­län­der, de­ren Staats­an­ge­hö­ri­ge beim Über­schrei­ten der Aus­sen­gren­zen im Be­sitz ei­nes Vi­sums sein müs­sen, so­wie der Lis­te der Dritt­län­der, de­ren Staats­an­ge­hö­ri­ge von die­ser Vi­sumpf­licht be­freit sind, ABl. L 303 vom 28.11.2018, S. 39; zu­letzt ge­än­dert durch die Ver­ord­nung (EU) 2019/592, ABl. L 103l vom 12.4.2019, S. 1.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20206415).

35 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 1.

36 Be­schluss 94/795/JI des Ra­tes vom 30. No­vem­ber 1994 über die vom Rat auf­grund von Ar­ti­kel K.3 Ab­satz 2 Buch­sta­be b) des Ver­tra­ges über die Eu­ro­päi­sche Uni­on be­schlos­se­ne ge­mein­sa­me Mass­nah­me über Rei­se­er­leich­te­run­gen für Schü­ler von Dritt­staa­ten mit Wohn­sitz in ei­nem Mit­glied­staat, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 327 vom 19.12.1994, S. 1.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20206415).

38 SR 0.142.37

39 SR 0.142.30

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 20206415).

41 SR 0.142.40

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

43 SR 0.510.1, An­hang

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Ju­ni 2022, in Kraft seit 10. Ju­ni 2022 um 18 Uhr (AS 2022344).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Jan. 2019, in Kraft seit 15. Fe­br. 2019 (AS 2019431).

Art. 9 Visumpflicht für längerfristige Aufenthalte  

1 Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge be­nö­ti­gen für einen län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt in der Schweiz ein ent­spre­chen­des von der Schweiz aus­ge­stell­tes Vi­sum. Von die­ser Pflicht be­freit sind In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes Vi­sums für einen län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt oder ei­nes gül­ti­gen Auf­ent­halts­ti­tels ei­nes an­de­ren Schen­gen-Staa­tes.46

2 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 sind Staats­an­ge­hö­ri­ge fol­gen­der Staa­ten von der Vi­sumpf­licht für län­ger­fris­ti­geAuf­ent­hal­te be­freit: An­dor­ra, Aus­tra­li­en, Bru­nei Darus­sa­lam, Ja­pan, Ma­lay­sia, Mo­naco, Neu­see­land, San Ma­ri­no, Sin­ga­pur, Va­ti­kan­stadt und Ver­ei­nig­tes Kö­nig­reich.47

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021602).

Art. 10 Visumpflicht für den Flughafentransit  

1 Flug­pas­sa­gie­re, die nach den Ar­ti­keln 8 und 9 der Vi­sumpf­licht un­ter­ste­hen, be­nö­ti­gen kein Vi­sum für den Flug­ha­fen­tran­sit, so­fern sie die Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 5 Buch­sta­ben a und c–f er­fül­len.

2 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 be­nö­ti­gen fol­gen­de Per­so­nen ein Vi­sum für den Flug­ha­fen­tran­sit:

a.
Staats­an­ge­hö­ri­ge der in An­hang IV des Vi­sa­ko­dex48 ge­nann­ten Staa­ten (Art. 3 Abs. 1 des Vi­sa­ko­dex);
b.
Staats­an­ge­hö­ri­ge der in An­hang 4 ge­nann­ten Staa­ten, für die das EJPD ei­ne Vi­sumpf­licht für den Flug­ha­fen­tran­sit ein­ge­führt hat, weil Flug­pas­sa­gie­re im Tran­sit in gros­ser Zahl il­le­gal in die Schweiz ge­lan­gen (Art. 3 Abs. 2 des Vi­sa­ko­dex).

3 Das EJPD ist be­fugt, An­hang 4 pe­ri­odisch an die Mi­gra­ti­ons­la­ge an­zu­pas­sen.

4 Ge­stützt auf Ar­ti­kel 3 Ab­satz 5 des Vi­sa­ko­dex sind fol­gen­de Per­so­nen von der Vi­sumpf­licht für den Flug­ha­fen­tran­sit aus­ge­nom­men:

a.
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes von ei­nem EU- oder EFTA-Mit­glied­staat aus­ge­stell­ten gül­ti­gen Auf­ent­halts­ti­tels;
b.49
Staats­an­ge­hö­ri­ge von Nicht­mit­glied­staa­ten der EU und der EFTA, die über einen der fol­gen­den Auf­ent­halts­ti­tel ver­fü­gen:
1.
einen von An­dor­ra, Ja­pan, Ka­na­da, San Ma­ri­no oder den Ver­ei­nig­ten Staa­ten aus­ge­stell­ten gül­ti­gen Auf­ent­halts­ti­tel nach An­hang V des Vi­sa­ko­dex, der die vor­be­halt­lo­se Rück­über­nah­me der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers ga­ran­tiert,
2.
einen gül­ti­gen Auf­ent­halts­ti­tel für ein über­see­i­sches Land oder Ge­biet der Nie­der­lan­de: Aru­ba, Cu­raçao, Sint Maar­ten, Bonaire, Sint Eu­sta­ti­us und Sa­ba;
c.50
Staats­an­ge­hö­ri­ge von Nicht­mit­glied­staa­ten der EU und der EFTA, die über ein gül­ti­ges Vi­sum der fol­gen­den Staa­ten ver­fü­gen:
1.
ei­nes EU-Mit­glied­staa­tes, der den Vi­sa­ko­dex nicht über­nimmt oder noch nicht voll­stän­dig an­wen­det,
2.
von Ja­pan, Ka­na­da oder den Ver­ei­nig­ten Staa­ten,
3.
ei­nes über­see­i­schen Lan­des oder Ge­bie­tes der Nie­der­lan­de: Aru­ba, Cu­raçao, Sint Maar­ten, Bonaire, Sint Eu­sta­ti­us und Sa­ba;
d.
Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Staats­an­ge­hö­ri­gen ei­nes EU-Mit­glied­staa­tes nach An­hang I Ar­ti­kel 3 des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 199951 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men);
e.
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes an­er­kann­ten und gül­ti­gen Di­plo­ma­ten­pas­ses, der von ei­nem der in Ab­satz 2 ge­nann­ten Staa­ten aus­ge­stellt wur­de;
f.
Flug­be­sat­zungs­mit­glie­der, die Staats­an­ge­hö­ri­ge ei­nes Ver­trags­staats des Über­ein­kom­mens vom 7. De­zem­ber 194452 über die in­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt sind.

4bis Tre­ten die Staats­an­ge­hö­ri­gen nach Ab­satz 4 Buch­sta­be c die Rück­rei­se nach Ab­lauf des Vi­sums an, so gilt die Be­frei­ung von der Vi­sumpf­licht nur, wenn sie aus dem Staat zu­rück­keh­ren, der das Vi­sum er­teilt hat.53

5 Flug­pas­sa­gie­re, die von der Vi­sumpf­licht nach den Ar­ti­keln 8 und 9 be­freit sind, sind eben­falls von der Vi­sumpf­licht für den Flug­ha­fen­tran­sit be­freit.

48 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Aug. 2019, in Kraft seit 2. Fe­br. 2020 (AS 2019 2633).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Aug. 2019, in Kraft seit 2. Fe­br. 2020 (AS 2019 2633).

51 SR 0.142.112.681

52 SR 0.748.0

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Aug. 2019, in Kraft seit 2. Fe­br. 2020 (AS 2019 2633).

3. Abschnitt: Visa für kurzfristige Aufenthalte und Visa für den Flughafentransit

Art. 11 Erteilung von Visa für kurzfristige Aufenthalte  

Ein Vi­sum für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt wird in fol­gen­den Fäl­len er­teilt:

a.
kurz­fris­ti­ger Auf­ent­halt mit oder oh­ne Ar­beits­be­wil­li­gung in der Schweiz;
b.
Ein­rei­se in die Schweiz nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 4.
Art. 12 Anwendung der Bestimmungen des Visakodex  

1 Die Ver­fah­ren und die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung von Vi­sa für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te oder für den Flug­ha­fen­tran­sit rich­ten sich nach den Be­stim­mun­gen von Ti­tel III (Art. 4–36) des Vi­sa­ko­dex54.

2 Die­se Be­stim­mun­gen wer­den durch die Ar­ti­kel 13–19 die­ser Ver­ord­nung er­gänzt.

54 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

Art. 13 Fingerabdrücke  

1 Die Fin­ger­ab­drücke der Per­so­nen, die ein Vi­sum für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt be­an­tra­gen, wer­den nach der Vi­sa-In­for­ma­ti­ons­sys­tem-Ver­ord­nung vom 18. De­zem­ber 201355 ab­ge­nom­men.

2 Sie kön­nen zu­dem ver­wen­det wer­den, um die Iden­ti­tät der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers nach Ar­ti­kel 102 Ab­satz 1 AIG fest­zu­stel­len.

Art. 14 Verpflichtungserklärung  

1 Zum Nach­weis aus­rei­chen­der Mit­tel zur Be­strei­tung des Le­bens­un­ter­halts (Art. 3 Abs. 2) kön­nen die zu­stän­di­gen Be­wil­li­gungs­be­hör­den von ei­ner Aus­län­de­rin oder ei­nem Aus­län­der die Ver­pflich­tungs­er­klä­rung ei­ner zah­lungs­fä­hi­gen na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son mit Wohn­sitz oder Sitz in der Schweiz ver­lan­gen. Ist die na­tür­li­che Per­son ver­hei­ra­tet, so ist die schrift­li­che Zu­stim­mung der Ehe­gat­tin oder des Ehe­gat­ten er­for­der­lich. Die glei­che Re­ge­lung gilt bei ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaf­ten.

2 Bei Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern, die sich nicht auf das Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men56 be­ru­fen kön­nen, dür­fen die Grenz­kon­troll­or­ga­ne die Ver­pflich­tungs­er­klä­rung ver­lan­gen.

3 Ei­ne Ver­pflich­tungs­er­klä­rung ab­ge­ben kön­nen:

a.
Schwei­zer­bür­ge­rin­nen und -bür­ger;
b.
Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der mit ei­ner Auf­ent­halts­be­wil­li­gung (Art. 33 AIG) oder ei­ner Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung (Art. 34 AIG);
c.
im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­ne ju­ris­ti­sche Per­so­nen.
Art. 15 Umfang der Verpflichtungserklärung  

1 Die Ver­pflich­tungs­er­klä­rung um­fasst die un­ge­deck­ten Kos­ten, die dem Ge­mein­we­sen oder ei­nem pri­va­ten Er­brin­ger von me­di­zi­ni­schen Dienst­leis­tun­gen durch den Auf­ent­halt der Aus­län­de­rin oder des Aus­län­ders im Schen­gen-Raum ent­ste­hen, das heisst:

a.
die Kos­ten für den Le­bens­un­ter­halt (Un­ter­brin­gung und Nah­rung);
b.
die Kos­ten für Un­fall und Krank­heit;
c.
die Kos­ten für die Rück­rei­se.

2 Die Ver­pflich­tungs­er­klä­rung ist un­wi­der­ruf­lich.

3 Die Ver­pflich­tung wird wirk­sam mit dem Da­tum der Ein­rei­se in den Schen­gen-Raum und en­det zwölf Mo­na­te nach die­sem Da­tum.

4 Die wäh­rend der Dau­er der Ver­pflich­tung ent­stan­de­nen un­ge­deck­ten Kos­ten kön­nen wäh­rend fünf Jah­ren gel­tend ge­macht wer­den.

5 Die Ga­ran­tie­sum­me be­trägt für Ein­zel­per­so­nen so­wie für ge­mein­sam rei­sen­de Grup­pen und Fa­mi­li­en bis höchs­tens zehn Per­so­nen 30 000 Fran­ken.

Art. 16 Verfahren für die Verpflichtungserklärung  

1 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le oder kom­mu­na­le Be­hör­de kon­trol­liert die Ver­pflich­tungs­er­klä­rung.

2 Sie kann den in­ter­es­sier­ten Be­hör­den, na­ment­lich den So­zi­al­hil­fe­be­hör­den, in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len Da­ten über die Ver­pflich­tungs­er­klä­rung be­kannt ge­ben.

Art. 17 Reisekrankenversicherung  

1 Wer ein Vi­sum für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt be­an­tragt, muss nach­wei­sen, dass sie oder er über ei­ne Rei­se­kran­ken­ver­si­che­rung im Sin­ne von Ar­ti­kel 15 des Vi­sa­ko­dex57 ver­fügt.

2 Von der Pflicht zum Ab­schluss ei­ner Rei­se­kran­ken­ver­si­che­rung sind be­freit:

a.
Per­so­nen, bei de­nen auf­grund ih­rer be­ruf­li­chen Si­tua­ti­on da­von aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass ein an­ge­mes­se­ner Ver­si­che­rungs­schutz be­steht (Art. 15 Abs. 6 des Vi­sa­ko­dex);
b.
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber ei­nes Di­plo­ma­ten­pas­ses (Art. 15 Abs. 7 des Vi­sa­ko­dex).

3 Für Vi­sum­ge­su­che, die an der Gren­ze ge­stellt wer­den, ist ei­ne Kran­ken­ver­si­che­rung nicht er­for­der­lich. Das SEM kann je­doch in Aus­nah­me­fäl­len die­se Pflicht wie­der vor­se­hen.58

57 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

Art. 18 Andere Sicherheiten  

Mit Zu­stim­mung der zu­stän­di­gen Be­wil­li­gungs­be­hör­den kön­nen Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der den Nach­weis aus­rei­chen­der Mit­tel zur Be­strei­tung des Le­bens­un­ter­halts (Art. 3 Abs. 2) mit ei­ner Bank­ga­ran­tie ei­ner schwei­ze­ri­schen Bank oder mit an­de­ren ver­gleich­ba­ren Si­cher­hei­ten er­brin­gen.

Art. 19 Visumgebühr  

Für die Be­ar­bei­tung ei­nes Vi­sum­ge­suchs für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt oder für den Flug­ha­fen­tran­sit wird ei­ne Ge­bühr er­ho­ben nach Ar­ti­kel 16 des Vi­sa­ko­dex59 und nach der Ge­büh­ren­ver­ord­nung AIG vom 24. Ok­to­ber 200760 (GebV-AIG).

59 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

60 SR 142.209

Art. 20 Übertragung von Aufgaben im Rahmen des Visumverfahrens  

1 Das EDA und das SEM stel­len si­cher, dass ei­ne Auf­ga­ben­über­tra­gung nach Ar­ti­kel 98b AIG nur an ex­ter­ne Dienst­leis­tungs­er­brin­ger er­folgt, die ein an­ge­mes­se­nes Da­ten­schutz­ni­veau ga­ran­tie­ren.

2 Das EDA schliesst mit den Dienst­leis­tungs­er­brin­gern, die mit der Er­fül­lung be­stimm­ter Auf­ga­ben im Rah­men des Vi­sum­ver­fah­rens be­auf­tragt wer­den, ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 2 und An­hang X des Vi­sa­ko­dex61 ab.

3 Das EDA muss:

a.
die Sol­venz und Zu­ver­läs­sig­keit der be­auf­trag­ten Dienst­leis­tungs­er­brin­ger prü­fen;
b.
die Ein­hal­tung der in der Ver­ein­ba­rung nach Ab­satz 2 fest­ge­hal­te­nen Be­din­gun­gen und Mo­da­li­tä­ten prü­fen;
c.
die Durch­füh­rung der Ver­ein­ba­rung nach Ab­satz 2 ge­mä­ss Ar­ti­kel 43 Ab­satz 11 des Vi­sa­ko­dex über­wa­chen;
d.
den ex­ter­nen Dienst­leis­tungs­er­brin­ger ein­wei­sen und ihm die Kennt­nis­se ver­mit­teln, die er be­nö­tigt, um den Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern ei­ne an­ge­mes­se­ne Dienst­leis­tung an­bie­ten und hin­läng­li­che In­for­ma­tio­nen er­tei­len zu kön­nen;
e.
si­cher­stel­len, dass die elek­tro­nisch an die schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tun­gen über­mit­tel­ten Da­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 44 des Vi­sa­ko­dex ge­si­chert sind.

4 Die schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tun­gen kön­nen in Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Ver­tre­tun­gen der Schen­gen-Staa­ten den­sel­ben Dienst­leis­tungs­er­brin­ger tei­len. In die­sem Fall wer­den die Auf­ga­ben nach Ab­satz 3 in Zu­sam­men­ar­beit er­füllt.

5 Ex­ter­ne Dienst­leis­tungs­er­brin­ger kön­nen nach dem Grund­satz der De­ckung der ef­fek­ti­ven Kos­ten zu­sätz­lich zu den üb­li­cher­wei­se für die Vi­su­mer­tei­lung er­ho­be­nen Ge­büh­ren Dienst­leis­tungs­ge­büh­ren nach Ar­ti­kel 17 Ab­sät­ze 4, 4a und 4b des Vi­sa­ko­dex er­he­ben.62

6 Nach Ar­ti­kel 42 des Vi­sa­ko­dex kön­nen die Ho­no­rar­kon­su­lin­nen und -kon­suln eben­falls ei­ni­ge oder al­le der Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 6 des Vi­sa­ko­dex aus­füh­ren.

61 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Aug. 2019, in Kraft seit 2. Fe­br. 2020 (AS 2019 2633).

4. Abschnitt: Visa für längerfristige Aufenthalte

Art. 21 Erteilung von Visa für längerfristige Aufenthalte  

1 Ein Vi­sum für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt wird in fol­gen­den Fäl­len er­teilt:

a.
Wie­der­ein­rei­se in die Schweiz (Rück­rei­se­vi­sum nach Abs. 2);
b.
Auf­ent­halt in der Schweiz nach den Ar­ti­keln 10 Ab­satz 2 und 11 Ab­satz 1 AIG;
c.
Ein­rei­se in die Schweiz nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2.

2 Ein Rück­rei­se­vi­sum wird er­teilt, wenn:

a.
die Aus­län­de­rin oder der Aus­län­der die Vor­aus­set­zun­gen für den Auf­ent­halt in der Schweiz er­füllt, aber vor­läu­fig noch über kei­ne Auf­ent­halts- oder Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung ver­fügt;
b.
der Aus­län­de­rin oder dem Aus­län­der der Auf­ent­halt im Ver­lauf des Be­wil­li­gungs­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 AIG ge­stat­tet wur­de; oder
c.
die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 7 und 9 der Ver­ord­nung vom 14. No­vem­ber 201263 über die Aus­stel­lung von Rei­se­do­ku­men­ten für aus­län­di­sche Per­so­nen er­füllt sind.
Art. 22 Territoriale Zuständigkeit der Schweizerischen Auslandvertretungen  

1 Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der müs­sen ihr Vi­sum­ge­such für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt grund­sätz­lich bei der für ih­ren Wohn­ort zu­stän­di­gen Aus­land­ver­tre­tung ein­rei­chen.

2 Die kan­to­na­le Mi­gra­ti­ons­be­hör­de kann Aus­nah­men ge­neh­mi­gen für Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der, die häu­fig und in­ner­halb kur­z­er Zeit den Ort wech­seln, bei­spiels­wei­se An­ge­stell­te in­ter­na­tio­na­ler Un­ter­neh­men, Künst­le­rin­nen und Künst­ler, Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten oder an­de­re Fach­leu­te.

3Die Ver­tre­tung kann das Ge­such ei­ner aus­län­di­schen Per­son, die nicht in ih­rem Kon­su­l­ar­be­zirk wohn­haft ist, ent­ge­gen­neh­men, wenn sie die Grün­de, wes­halb die­se Per­son ihr Ge­such nicht bei der für ih­ren Wohn­sitz zu­stän­di­gen Ver­tre­tung ein­rei­chen konn­te, als an­nehm­bar er­ach­tet.

Art. 23 Persönliches Erscheinen  

1 Die Aus­län­de­rin oder der Aus­län­der muss grund­sätz­lich nicht per­sön­lich bei der Ver­tre­tung er­schei­nen, um das Vi­sum­ge­such ein­zu­rei­chen.

2 Das SEM kann das per­sön­li­che Er­schei­nen der Ge­such­stel­le­rin oder es Ge­such­stel­lers zur Iden­ti­fi­ka­ti­on oder für wei­te­re Ab­klä­run­gen ver­lan­gen.

3 In den Fäl­len nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 ist das per­sön­li­che Er­schei­nen grund­sätz­lich zwin­gend. Das SEM kann bei Vor­lie­gen aus­ser­or­dent­li­cher Um­stän­de von die­ser Pflicht ab­se­hen.

Art. 24 Begleitdokumente bei Visumgesuchen für einen längerfristigen Aufenthalt  

Das SEM be­stimmt die Lis­te der er­for­der­li­chen Do­ku­men­te zum Nach­weis, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung ei­nes Vi­sums für einen län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt er­füllt sind.

Art. 25 Visumgebühr  

Für die Be­hand­lung von Vi­sum­ge­su­chen für einen län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt wird ei­ne Ge­bühr nach der GebV-AIG64 er­ho­ben.

Art. 26 Fingerabdrücke  

1 Die Fin­ger­ab­drücke der Per­so­nen, die ein Vi­sum für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt be­an­tra­gen, wer­den nicht ab­ge­nom­men.

2 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 kön­nen die Fin­ger­ab­drücke ab­ge­nom­men wer­den, um die Iden­ti­tät der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers nach Ar­ti­kel 102 Ab­satz 1 AIG fest­zu­stel­len.

3 In den Fäl­len nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 wer­den in je­dem Fall die Fin­ger­ab­drücke er­fasst.

Art. 27 Gültigkeitsdauer der Visa für einen längerfristigen Aufenthalt  

1 Die Gül­tig­keits­dau­er der Vi­sa für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt be­trägt ma­xi­mal 90 Ta­ge.

2 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 und nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 des Schen­ge­ner Durch­füh­rungs­über­ein­kom­mens65 kann Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern, die in­ner­halb von zwölf Mo­na­ten ins­ge­samt längs­tens vier Mo­na­te in der Schweiz er­werbs­tä­tig sind (Art. 19 Abs. 4 Bst. a der Ver­ord­nung vom 24. Ok­to­ber 200766 über Zu­las­sung, Auf­ent­halt und Er­werbs­tä­tig­keit), ein Vi­sum für einen län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt mit ei­ner Gül­tig­keits­dau­er von 120 Ta­gen er­teilt wer­den.

65 Über­ein­kom­men vom 14. Ju­ni 1985 zur Durch­füh­rung des Über­ein­kom­mens von Schen­gen zwi­schen den Re­gie­run­gen der Staa­ten der Be­ne­lux-Wirt­schafts­uni­on, der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und der Fran­zö­si­schen Re­pu­blik be­tref­fend den schritt­wei­sen Ab­bau der Kon­trol­len an den ge­mein­sa­men Gren­zen; ABl. L 239 vom 22.9.2000, S. 19.

66 SR 142.201

5. Abschnitt: Verfahren an der Grenze

Art. 28 Überschreiten der Grenze  

Die Re­ge­lung der Ein- und der Aus­rei­se rich­tet sich nach dem Schen­ge­ner Grenz­ko­dex67. Vor­be­hal­ten blei­ben die zoll­recht­li­chen Vor­schrif­ten nach dem Zoll­ge­setz vom 18. März 200568 und die ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

67 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 1.

68 SR 631.0

Art. 29 Schengener Aussengrenzen  

1 Das SEM legt im Ein­ver­neh­men mit dem Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG) und den für die Per­so­nen­kon­trol­len zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne so­wie dem Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt die Schen­ge­ner Aus­sen­gren­zen der Schweiz fest.69

2 Die Re­ge­lung der Per­so­nen­kon­trol­len an den Schen­ge­ner Aus­sen­gren­zen bei der Ein- und Aus­rei­se auf dem Land- und Luft­weg rich­tet sich nach Ar­ti­kel 8 und An­hang VI Zif­fern 1 und 2 des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex70.

3 Für Ein­rei­sen an Flug­plät­zen, die nicht zu den Schen­ge­ner Aus­sen­gren­zen ge­hö­ren, wird ei­ne vor­gän­gi­ge Be­wil­li­gung der für die Per­so­nen­kon­trol­len am Lan­deort zu­stän­di­gen Be­hör­de be­nö­tigt.

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

70 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 1.

Art. 29a SchengenerBinnengrenzen 71  

1 Bei Kon­trol­len an den Schen­ge­ner Bin­nen­gren­zen der Schweiz darf die Ein­hal­tung zoll­recht­li­cher Vor­schrif­ten nach dem Zoll­ge­setz vom 18. März 200572 und den ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ge­prüft wer­den. Im Üb­ri­gen sind Kon­trol­len aus­sch­liess­lich nach Ar­ti­kel 23 des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex73 zu­läs­sig.

2 Das SEM er­lässt Wei­sun­gen zur Ab­gren­zung der Kon­trol­len nach Ab­satz 1 von den Grenz­kon­trol­len an den Schen­ge­ner Aus­sen­gren­zen.

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

72 SR 631.0

73 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 1.

Art. 30 Wiedereinführung von Grenzkontrollen an den Binnengrenzen  

1 Sind die nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex74 vor­ge­se­he­nen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt, so ent­schei­det der Bun­des­rat über die Wie­der­ein­füh­rung der Grenz­kon­trol­len an den Bin­nen­gren­zen.

2 In drin­gen­den Fäl­len ord­net das EJPD die so­fort not­wen­di­gen Mass­nah­men zur Wie­der­ein­füh­rung von Grenz­kon­trol­len an. Es un­ter­rich­tet den Bun­des­rat um­ge­hend dar­über.

3Die Grenz­kon­trol­len an den Bin­nen­gren­zen wer­den von den für die Grenz­kon­trol­len zu­stän­di­gen Mit­ar­bei­ten­den des BA­ZG im Ein­ver­neh­men mit den Grenz­kan­to­nen durch­ge­führt.75

74 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 3 Abs. 1.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

Art. 31 Zuständigkeit für die Personenkontrollen  

1 Das EJPD re­gelt die Durch­füh­rung der Per­so­nen­kon­trol­len an den Aus­sen- und den Bin­nen­gren­zen.

2Die für die Grenz­kon­trol­len zu­stän­di­gen Mit­ar­bei­ten­den der Kan­to­ne und des BA­ZG er­le­di­gen die Per­so­nen­kon­trol­len an der Gren­ze. Die Mit­ar­bei­ten­den des BA­ZG üben die­se Tä­tig­keit so­wohl im Rah­men der ho­heit­li­chen Auf­ga­ben als auch ge­mä­ss den Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment und den Kan­to­nen aus (Art. 9 Abs. 2 AIG und Art. 97 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200576).77

378

4Die Kan­to­ne kön­nen die für die Grenz­kon­trol­len zu­stän­di­gen Mit­ar­bei­ten­den des BA­ZG er­mäch­ti­gen, die Weg­wei­sungs­ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b AIG zu er­las­sen und zu er­öff­nen.79

76 SR 631.0

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

78 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2019, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2019 (AS 2019 1435).

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

6. Abschnitt: Sorgfalts- und Betreuungspflicht der Luftverkehrsunternehmen

Art. 32 Umfang der Sorgfaltspflicht  

1 Als zu­mut­ba­re Vor­keh­ren für Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 92 Ab­satz 1 AIG gel­ten die fol­gen­den Mass­nah­men:

a.
sorg­fäl­ti­ge Aus­wahl, In­struk­ti­on und Über­wa­chung des Per­so­nals;
b.
zweck­mäs­si­ge Or­ga­ni­sa­ti­on des Check-in und der Ein­stei­ge­kon­trol­le und Be­reit­stel­lung der er­for­der­li­chen tech­ni­schen Aus­stat­tung.

2 Mit den Mass­nah­men nach Ab­satz 1 ist si­cher­zu­stel­len, dass:

a.
vor der Ab­rei­se kon­trol­liert wird, ob die für die Ein­rei­se in den Schen­gen-Raum oder für den Flug­ha­fen­tran­sit er­for­der­li­chen Rei­se­do­ku­men­te, Vi­sa und Auf­ent­halts­ti­tel gül­tig und an­er­kannt sind;
b.
Fäl­schun­gen oder Ver­fäl­schun­gen von Rei­se­do­ku­men­ten, Vi­sa oder Auf­ent­halts­ti­teln, die für ge­schul­te Per­so­nen mit durch­schnitt­li­chem Seh­ver­mö­gen von blos­sem Au­ge er­kenn­bar sind, er­kannt wer­den;
c.
er­kannt wird, wenn ein Rei­se­do­ku­ment, Vi­sum oder Auf­ent­halts­ti­tel of­fen­sicht­lich nicht der zu be­för­dern­den Per­son zu­steht;
d.80

3 Das SEM kann von den Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men zu­sätz­li­che Mass­nah­men ver­lan­gen, wenn:

a.
bei be­stimm­ten Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen ein er­heb­li­ches Mi­gra­ti­ons­ri­si­ko be­steht; oder
b.
die An­zahl der Per­so­nen stark an­steigt, die nicht über die für die Ein­rei­se in den Schen­gen-Raum oder für den Flug­ha­fen­tran­sit er­for­der­li­chen Rei­se­do­ku­men­te, Vi­sa und Auf­ent­halts­ti­tel ver­fü­gen.

4 Als zu­sätz­li­che Mass­nah­me gilt ins­be­son­de­re das Er­stel­len von Ko­pi­en von Rei­se­do­ku­men­ten, Vi­sa oder Auf­ent­halts­ti­teln vor dem Ab­flug.

80 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, mit Wir­kung seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

Art. 33 Modalitäten der Zusammenarbeit  

1 Die Mo­da­li­tä­ten der Zu­sam­men­ar­beit nach Ar­ti­kel 94 Ab­satz 1 AIG um­fas­sen na­ment­lich:

a.
die Mit­wir­kung des SEM bei der be­ruf­li­chen Aus- und Wei­ter­bil­dung auf dem Ge­biet der ein­schlä­gi­gen Rechts­vor­schrif­ten so­wie der Me­tho­den zur Ver­hin­de­rung der Ein­rei­se von Per­so­nen, die nicht über die er­for­der­li­chen Rei­se­do­ku­men­te, Vi­sa und Auf­ent­halts­ti­tel ver­fü­gen;
b.
die Be­ra­tung durch das SEM im Hin­blick auf die Prä­ven­ti­on und die Er­ken­nung von Aus­weis- und Vi­sum­fäl­schun­gen;
c.
die Durch­füh­rung des Rück­wei­sungs­ver­fah­rens und die Um­set­zung der Be­treu­ungs- und Rück­be­för­de­rungs­pflicht der Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men bei Pas­sa­gie­ren, de­nen die Ein- oder Durch­rei­se ver­wei­gert wur­de;
d.
die Zu­sam­men­ar­beit der Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit den Be­hör­den be­tref­fend die Aus­schaf­fung von Per­so­nen in ih­ren Hei­mat- oder Her­kunfts­staat oder in einen Dritt­staat.

2 Wur­den kos­ten­de­cken­de Pau­scha­len nach Ar­ti­kel 94 Ab­satz 2 Buch­sta­be b AIG ver­ein­bart, so über­nimmt das SEM die Le­bens­hal­tungs- und Be­treu­ungs­kos­ten der Pas­sa­gie­re nach Ar­ti­kel 93 AIG.

7. Abschnitt: Zuständige Behörden

Art. 34 Abschluss völkerrechtlicher Verträge im Zusammenhang mit dem Einreise- und Ausreisesystem und dem Fonds für die innere Sicherheit 81  

1 Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EU) 2017/222682, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199783 (RVOG) dar­stel­len und Fol­gen­des re­geln:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für den Be­trieb des Web-Diens­tes und die für den Web-Dienst gel­ten­den Da­ten­schutz- und Si­cher­heits­vor­schrif­ten (Art. 13 Abs. 7);
b.
das Aus­weich­ver­fah­ren, falls Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men der Da­ten­zu­griff tech­nisch nicht mög­lich ist, und die in die­sen Fäl­len durch die ETI­AS-Zen­tral­stel­le zu leis­ten­de Un­ter­stüt­zung und die Mit­tel zur Be­reit­stel­lung die­ser Un­ter­stüt­zung (Art. 13a Abs. 3 und 4);
c.84
die Vor­schrif­ten über die von der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zu über­mit­teln­den In­for­ma­tio­nen im Hin­blick auf das Aus­weich­ver­fah­ren, wenn die Ein­ga­be von Da­ten tech­nisch nicht mög­lich ist oder für den Fall, dass das Ein­rei­se- und Aus­rei­se­sys­tem (EES) aus­fällt (Art. 21 Abs. 2);
d.85
die Ent­wick­lung und tech­ni­sche Un­ter­stüt­zung des EES (Art. 36);
e.
die In­for­ma­tio­nen, über wel­che Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge, de­ren Da­ten im EES auf­ge­zeich­net wer­den, zu un­ter­rich­ten sind (Art. 50 Abs. 4);
f.
die Spe­zi­fi­ka­ti­on und Be­din­gun­gen für die Web­si­te, wel­che In­for­ma­tio­nen zum EES ent­hält (Art. 50 Abs. 5);
g.
die Spe­zi­fi­ka­tio­nen der tech­ni­schen Lö­sung zur Er­stel­lung von Sta­tis­ti­ken (Art. 72 Abs. 8);
h.86
de­tail­lier­te Be­stim­mun­gen über die Funk­ti­on für die zen­tra­le Ver­wal­tung der Lis­te der Be­hör­den mit Zu­gang zum EES (Art. 9 Abs. 2 der Ver­ord­nung [EU] 2017/2226).87

2 Es ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on, wel­che die Ver­fah­ren für die Be­richt­er­stat­tung über die Be­triebs­kos­ten­un­ter­stüt­zung im Rah­men der na­tio­na­len Pro­gram­me der Schen­gen-Staa­ten be­tref­fen und ge­stützt auf die Ar­ti­kel 10 Ab­satz 6 und 11 Ab­satz 6 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 515/201488 er­las­sen wur­den, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len.

2bis Es ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von de­le­gier­ten Rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on, wel­che die Ein­füh­rung ei­nes Pro­gramms für die Ent­wick­lung von IT-Sys­te­men zur Un­ter­stüt­zung der Steue­rung von Mi­gra­ti­onss­trö­men über die Aus­sen­gren­zen be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 5 Ab­satz 5 Buch­sta­ben b und Ar­ti­kel 15 und 17 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 515/2014 er­las­sen wur­den, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len.89

3 Es ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von de­le­gier­ten und Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/201490, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len und:91

a.
die Mel­dun­gen der fi­nan­zi­el­len Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 5 Ab­satz 6 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
b.
das Ar­beits­pro­gramm und die So­fort­hil­fe be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
c.
das Mus­ter, nach dem die na­tio­na­len Pro­gram­me er­stellt wer­den, be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 14 Ab­satz 4 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
d.
die Be­din­gun­gen und Mo­da­li­tä­ten des elek­tro­ni­schen Da­ten­aus­tausch­sys­tems be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 24 Ab­satz 5 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
dbis.92
die Min­dest­vor­aus­set­zun­gen für die Be­nen­nung der zu­stän­di­gen Be­hör­den in Be­zug auf de­ren in­ter­nes Um­feld, Kon­troll­tä­tig­kei­ten, In­for­ma­ti­on, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Mo­ni­to­ring so­wie Ver­fah­rens­re­geln für die Er­tei­lung und die Auf­he­bung der Be­nen­nung be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 26 Ab­satz 4 Buch­sta­be a der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
dter.93
die Re­geln für die Über­wa­chung und das Ver­fah­ren für die Über­prü­fung der Be­nen­nung der zu­stän­di­gen Be­hör­den be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 26 Ab­satz 4 Buch­sta­be b der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
dqua­ter.94 die Pflich­ten der zu­stän­di­gen Be­hör­den im Rah­men der öf­fent­li­chen Mass­nah­men so­wie den In­halt ih­rer Ver­wal­tungs- und Kon­trol­l­auf­ga­ben be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 26 Ab­satz 4 Buch­sta­be c der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
e.
die Ver­fah­ren und Vor­schrif­ten zwecks Ver­ein­heit­li­chung der Kon­trol­len durch die zu­stän­di­ge Be­hör­den be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 27 Ab­satz 5 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
f.
die Mus­ter für den An­trag auf Zah­lung des Jahres­sal­dos be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 44 Ab­satz 3 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
g.
die Mo­da­li­tä­ten für das jähr­li­che Rech­nungs­ab­schluss­ver­fah­ren be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 45 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
h.
die Mo­da­li­tä­ten für die Vor­nah­me des Kon­for­mi­täts­ab­schlus­ses be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 47 Ab­satz 6 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
i.
die tech­ni­schen An­for­de­run­gen für In­for­ma­ti­ons- und Be­kannt­ma­chungs­mass­nah­men be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 53 Ab­satz 5 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den;
j.
die Mus­ter für die jähr­li­chen Durch­füh­rungs­be­rich­te und den Schluss­be­richt be­tref­fen und ge­stützt auf Ar­ti­kel 54 Ab­satz 8 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 514/2014 er­las­sen wur­den.

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 907).

82 Vgl. die Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. bbis

83 SR 172.010

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

88 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. b.

89 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 153).

90 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. a.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 153).

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 153).

93 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 153).

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 153).

Art. 34a Abschluss völkerrechtlicher Verträge im Zusammenhang mit dem Europäischen Reiseinformations- und ‑genehmigungssystem 95  

1 Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EU) 2018/124096, so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel und Ab­sät­ze der Ver­ord­nung (EU) 2018/1240 er­las­sen wur­den und so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG97 dar­stel­len und Fol­gen­des re­geln:

a.98
die Fest­le­gung der tech­ni­schen Mo­da­li­tä­ten für die Da­ten­spei­che­rung (Art. 11 Abs. 10);
abis.99
ein For­mu­lar, das die Mel­dung von Miss­brauch sei­tens ge­werb­li­cher Mitt­ler­or­ga­ni­sa­tio­nen er­mög­licht (Art. 15 Abs. 5);
b.
den Be­trieb der öf­fent­li­chen Web­si­te und die An­wen­dung für Mo­bil­ge­rä­te so­wie die ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen in Be­zug auf Da­ten­schutz und Da­ten­si­cher­heit (Art. 16 Abs. 10);
c.
die An­for­de­run­gen an das For­mat der Per­so­nen­da­ten, die in das Ge­suchs­for­mu­lar auf­zu­neh­men sind, so­wie die Pa­ra­me­ter und die Über­prü­fun­gen, die durch­zu­füh­ren sind, um die Voll­stän­dig­keit des Ge­suchs und die Ko­hä­renz die­ser Da­ten si­cher­zu­stel­len (Art. 17 Abs. 9);
d.
die An­for­de­run­gen an die Au­dio- und Vi­deo­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel so­wie de­ren Ein­satz (Art. 27 Abs. 5);
e.
die An­for­de­run­gen im Be­reich der Ri­si­ken (Art. 33 Abs. 3);
f.
die tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen der Über­wa­chungs­lis­te des Eu­ro­päi­schen Rei­se­in­for­ma­ti­ons- und ‑ge­neh­mi­gungs­sys­tems (ETI­AS) und das Be­wer­tungs­in­stru­ment die­ser Lis­te (Art. 35 Abs. 7);
g.
das Stan­dard­for­mu­lar für die Ver­wei­ge­rung, An­nul­lie­rung oder Auf­he­bung ei­ner ETI­AS-Rei­se­ge­neh­mi­gung (Art. 38 Abs. 3);
h.
die Vor­aus­set­zun­gen für den Be­trieb des Zu­gangs für Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men und die gel­ten­den Da­ten­schutz- und Si­cher­heits­vor­schrif­ten (Art. 45 Abs. 2);
i.
das Au­then­ti­fi­zie­rungs­sys­tem, das aus­sch­liess­lich den Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men vor­be­hal­ten ist (Art. 45 Abs. 3);
j.
die Ein­zel­hei­ten des Aus­weich­ver­fah­rens (Art. 46 Abs. 4);
jbis.100
die durch die ETI­AS-Zen­tral­stel­le zu leis­ten­de Un­ter­stüt­zung der Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men und die Mit­tel zur Be­reit­stel­lung die­ser Un­ter­stüt­zung (Art. 46 Abs. 5);
k.
die Mus­ter-Not­fall­plä­ne für den Fall, dass der Da­ten­zu­griff an den Schen­gen-Aus­sen­gren­zen tech­nisch nicht mög­lich ist (Art. 48 Abs. 4);
l.
das Mus­ter ei­nes Si­cher­heits­plans so­wie ei­nes Not­fall­plans zur Auf­recht­er­hal­tung und Wie­der­her­stel­lung des Be­triebs (Art. 59 Abs. 4);
m.
die Mass­nah­men, die für die Ent­wick­lung und die tech­ni­sche Im­ple­men­tie­rung des ETI­AS-Zen­tral­sys­tems, der ein­heit­li­chen na­tio­na­len Schnitt­stel­len, der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur und des Zu­gangs für Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men not­wen­dig sind (Art. 73 Abs. 3 Bst. b);
n.
den Me­cha­nis­mus und das Ver­fah­ren für die Durch­füh­rung von Qua­li­täts­kon­trol­len in Be­zug auf die Da­ten im ETI­AS-Zen­tral­sys­tem so­wie die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­hal­tung der Da­ten­qua­li­tät (Art. 74 Abs. 5);
o.
die Merk­blät­ter, die den Rei­sen­den wäh­rend des Über­gangs­zeit­raums ab­ge­ge­ben wer­den (Art. 83 Abs. 4);
p.
den Be­trieb des Zen­tral­re­gis­ters und die für das Zen­tral­re­gis­ter gel­ten­den Da­ten­schutz- und Si­cher­heits­vor­schrif­ten (Art. 84 Abs. 2);
q.
die Spe­zi­fi­ka­tio­nen der tech­ni­schen Lö­sung zur Ge­ne­rie­rung von Sta­tis­ti­ken (Art. 92 Abs. 8).

2 Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von de­le­gier­ten Rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EU) 2018/1240, so­fern die de­le­gier­ten Rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel und Ab­sät­ze der Ver­ord­nung (EU) 2018/1240 er­las­sen wur­den und so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len und Fol­gen­des re­geln:

a.
die An­for­de­run­gen des Diens­tes für si­che­re Kon­ten, der es den Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern er­mög­licht, im Be­darfs­fall zu­sätz­li­che An­ga­ben oder Un­ter­la­gen zu über­mit­teln (Art. 6 Abs. 4);
abis.101
die Fest­le­gung der Be­din­gun­gen für die Über­ein­stim­mung zwi­schen den Da­ten in ei­nem Da­ten­satz, ei­ner Aus­schrei­bung oder Da­tei der an­de­ren ab­ge­frag­ten EU-In­for­ma­ti­ons­sys­te­me (Art. 11 Abs. 9);
b.
die Fest­le­gung der Lis­te der Be­rufs­grup­pen (Art. 17 Abs. 3 und 5);
c.
den In­halt und das For­mat der Fra­gen an die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­stel­ler (Art. 17 Abs. 5);
d.
den In­halt und das For­mat der zu­sätz­li­chen Fra­gen so­wie die vor­ge­ge­be­ne Lis­te von Ant­wor­ten (Art. 17 Abs. 6);
e.
die Zah­lungs­me­tho­den und das Ge­büh­ren­ab­wick­lungs­ver­fah­ren für die Rei­se­ge­neh­mi­gung und die Än­de­run­gen der Hö­he die­ser Ge­bühr (Art. 18 Abs. 4);
f.
den In­halt und das For­mat der vor­ge­ge­be­nen Lis­te von Op­tio­nen zur Über­mitt­lung zu­sätz­li­cher An­ga­ben oder Un­ter­la­gen an die na­tio­na­le ETI­AS-Stel­le (Art. 27 Abs. 3);
g.
die De­fi­ni­ti­on des Über­prü­fungs­in­stru­ments, das es den Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern er­mög­licht, den Sta­tus der Be­ar­bei­tung ih­res Ge­suchs so­wie die Gül­tig­keits­dau­er und den Sta­tus ih­rer Rei­se­ge­neh­mi­gung zu über­prü­fen (Art. 31);
h.
die ge­naue­re De­fi­ni­ti­on des Ri­si­kos für die Si­cher­heit, des Ri­si­kos der il­le­ga­len Ein­wan­de­rung oder des ho­hen Epi­de­mie­ri­si­kos (Art. 33 Abs. 2);
i.
die Schutz­vor­keh­run­gen, die Kon­flik­te mit Aus­schrei­bun­gen in an­de­ren In­for­ma­ti­ons­sys­te­men ver­mei­den sol­len, und die Kenn­zeich­nung der Rei­se­ge­neh­mi­gung (Art. 36 Abs. 4);
j.
die Art der zu­sätz­li­chen An­ga­ben, die hin­zu­ge­fügt wer­den kön­nen, so­wie die zu ver­wen­den­de Spra­che und die zu ver­wen­den­den For­ma­te und Kenn­zeich­nungs­grün­de (Art. 39 Abs. 2);
k.
das In­stru­ment, mit des­sen Hil­fe die Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler ih­re Ein­wil­li­gung er­tei­len und wi­der­ru­fen kön­nen (Art. 54 Abs. 2);
l.
die Ver­län­ge­rung des Zeit­raums für die fa­kul­ta­ti­ve Nut­zung des ETI­AS (Art. 83 Abs. 1);
m.
die Ver­län­ge­rung der Schon­frist (Art. 83 Abs. 3);
n.
die ge­naue De­fi­ni­ti­on der fi­nan­zi­el­len Un­ter­stüt­zung für die Schen­gen-Staa­ten zur De­ckung ih­rer Aus­ga­ben für die An­pas­sung und Au­to­ma­ti­sie­rung der Grenz­über­tritts­kon­trol­len zur Um­set­zung des ETI­AS (Art. 85 Abs. 3).

95 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 907).

96 Ver­ord­nung (EU) 2018/1240 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 12. Sep­tem­ber 2018 über die Ein­rich­tung ei­nes Eu­ro­päi­schen Rei­se­in­for­ma­ti­ons- und ‑ge­neh­mi­gungs­sys­tems (ETI­AS) und zur Än­de­rung der Ver­ord­nun­gen (EU) Nr. 1077/2011, (EU) Nr. 515/2014, (EU) 2016/399, (EU) 2016/1624 und (EU) 2017/2226, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 236 vom 19.9.2018, S. 1.

97 SR 172.010

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

100 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

Art. 34b Abschluss völkerrechtlicher Verträge im Zusammenhang mit dem Visakodex 102  

Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zum Vi­sa­ko­dex103, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG104 dar­stel­len und so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel und Ab­sät­ze des Vi­sa­ko­dex er­las­sen wur­den und Fol­gen­des re­geln:

a.
die Fest­le­gung ei­ner ein­heit­li­chen Lis­te von Be­le­gen, die in den ein­zel­nen Kon­su­l­ar­be­zir­ken zu ver­wen­den ist (Art. 14 Abs. 5a);
b.
die in den ein­zel­nen Kon­su­l­ar­be­zir­ken gel­ten­den Be­din­gun­gen für die Er­tei­lung von Vi­sa für die mehr­fa­che Ein­rei­se (Art. 24 Abs. 2d);
c.
das Aus­fül­len der Vi­sum­mar­ke (Art. 27 Abs. 1);
d.
das An­brin­gen der Vi­sum­mar­ke (Art. 29 Abs. 1a);
e.
Wei­sun­gen zur Er­tei­lung von Vi­sa an den Schen­ge­ner Aus­sen­gren­zen an See­leu­te (Art. 36 Abs. 2a);
f.
Wei­sun­gen zur prak­ti­schen An­wen­dung des Vi­sa­ko­dex (Art. 51).

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Aug. 2019, in Kraft seit 2. Fe­br. 2020 (AS 2019 2633).

103 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

104 SR 172.010

Art. 34c Abschluss völkerrechtlicher Verträge im Zusammenhang mit der Interoperabilität zwischen den Schengen/Dublin-Informationssystemen 105  

1 Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zu den Ver­ord­nun­gen (EU) 2019/817106 und (EU) 2019/818107,so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG108 dar­stel­len und so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel und Ab­sät­ze der Ver­ord­nun­gen (EU) 2019/817 und (EU) 2019/818 er­las­sen wur­den und Fol­gen­des re­geln:

a.
ein For­mu­lar, das der In­for­ma­ti­on ei­ner be­trof­fe­nen Per­son bei Vor­lie­gen ei­ner ro­ten Ver­knüp­fung zwi­schen zwei oder meh­re­ren Schen­gen/Du­blin-In­for­ma­ti­ons­sys­te­men dient (Art. 32 Abs. 5 der Ver­ord­nun­gen [EU] 2019/
817 und [EU] 2019/818);
b.
ein For­mu­lar, das der In­for­ma­ti­on ei­ner be­trof­fe­nen Per­son bei Vor­lie­gen ei­ner weis­sen Ver­knüp­fung zwi­schen zwei oder meh­re­ren Schen­gen/Du­blin-In­for­ma­ti­ons­sys­te­men dient (Art. 33 Abs. 6 der Ver­ord­nun­gen [EU] 2019/
817 und [EU] 2019/818);
c.109
die Ein­zel­hei­ten der Me­cha­nis­men und Ver­fah­ren für die au­to­ma­ti­sche Da­ten­qua­li­täts­kon­trol­le so­wie der ge­mein­sa­men Da­ten­qua­li­täts­in­di­ka­to­ren und der Min­dest­qua­li­täts­stan­dards für die Spei­che­rung von Da­ten im EES, im VIS, im ETI­AS, im SIS und im ge­mein­sa­men BMS und im CIR, ins­be­son­de­re bei bio­me­tri­schen Da­ten (Art. 37 Abs. 4);
d.110
die Ein­füh­rung und Ent­wick­lung ei­nes uni­ver­sel­len Nach­rich­ten­for­mats zur Fest­le­gung be­stimm­ter in­halt­li­cher Ele­men­te des grenz­über­schrei­ten­den In­for­ma­ti­ons­aus­tauschs zwi­schen In­for­ma­ti­ons­sys­te­men und den zu­stän­di­gen Be­hör­den und Or­ga­ni­sa­tio­nen (Art. 38 Abs. 3).

2 Es ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von de­le­gier­ten Rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zu den Ver­ord­nun­gen (EU) 2019/817 und (EU) 2019/818, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len und so­fern die de­le­gier­ten Rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel und Ab­sät­ze der Ver­ord­nun­gen (EU) 2019/817 und (EU) 2019/818 er­las­sen wur­den und Fol­gen­des re­geln:

a.
das Ver­fah­ren für die Be­stim­mung der Fäl­le, in de­nen Iden­ti­täts­da­ten als iden­tisch oder ähn­lich an­ge­se­hen wer­den kön­nen (Art. 28 Abs. 5 der Ver­ord­nun­gen [EU] 2019/817 und [EU] 2019/818);
b.
die De­tails zum Web-Por­tal zur Aus­übung der Rech­te auf Aus­kunft über Per­so­nen­da­ten, de­ren Be­rich­ti­gung, Lö­schung oder Ein­schrän­kung der Be­ar­bei­tung (Art. 49 Abs. 6 der Ver­ord­nun­gen [EU] 2019/817 und [EU] 2019/818).

105 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 15. Ju­ni 2020 (AS 2020 1837).

106 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. d.

107 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. e.

108 SR 172.010

109 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 2021, in Kraft seit 15. Sept. 2021 (AS 2021 503).

Art. 34d Abschluss völkerrechtlicher Verträge im Zusammenhang mit der einheitlichen Gestaltung von Visa und Ausländerausweisen für Drittstaatsangehörige 111  


1 Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­or­dnung (EG) Nr. 1683/95112, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG113 dar­stel­len und so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te ge­stützt auf Ar­ti­kel 2 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1683/95 er­las­sen wur­den und tech­ni­sche Spe­zi­fi­ka­tio­nen für die ein­heit­li­che Vi­sa­ge­stal­tung fest­le­gen.

2 Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EG) Nr. 1030/2002114, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len und so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1030/2002 er­las­sen wur­den und Fol­gen­des re­geln:

a.
tech­ni­sche Spe­zi­fi­ka­tio­nen für die ein­heit­li­che Ge­stal­tung des Aus­län­der­aus­wei­ses für Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge (Art. 2 und 3);
b.
tech­ni­sche Spe­zi­fi­ka­tio­nen für die Er­fas­sung der bio­me­tri­schen Da­ten (Art. 4b).

111 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 15. Ju­ni 2020 (AS 2020 1837).

112 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. f.

113 SR 172.010

114 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. g.

Art. 34e Abschluss internationaler Verträge im Zusammenhang mit dem zentralen Visa-Informationssystem 115  

1 Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EG) Nr. 767/2008116, so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel und Ab­sät­ze der Ver­ord­nung (EG) Nr. 767/2008 er­las­sen wur­den und so­fern die Ver­trä­ge völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG117 dar­stel­len und Fol­gen­des re­geln:

a.
die Fest­le­gung de­tail­lier­ter Be­stim­mun­gen über die Funk­ti­on für die zen­tra­le Ver­wal­tung der Lis­te der an­er­kann­ten Rei­se­do­ku­men­te und der Mit­tei­lung der An­er­ken­nung oder Nicht­an­er­ken­nung der auf­ge­führ­ten Rei­se­do­ku­men­te (Art. 5a Abs. 3);
b.
die Fest­le­gung de­tail­lier­ter Be­stim­mun­gen über die Ver­wal­tung der Funk­ti­on für die zen­tra­le Ver­wal­tung der Lis­te der Be­hör­den mit Zu­gang zum zen­tra­len Vi­sa-In­for­ma­ti­ons­sys­tem (C-VIS) (Art. 6 Abs. 5);
c.
die Fest­le­gung der Ri­si­ken, auf die sich die spe­zi­fi­schen Ri­si­ko­in­di­ka­to­ren stüt­zen (Art. 9j Abs. 3);
d.
die Fest­le­gung und Wei­ter­ent­wick­lung des Me­cha­nis­mus und der Ver­fah­ren für die Durch­füh­rung von Qua­li­täts­kon­trol­len so­wie an­ge­mes­se­ner Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­hal­tung der Qua­li­tät der in das C-VIS ein­ge­ge­be­nen Da­ten (Art. 29 Abs. 2a);
e.
die Fest­le­gung der Spe­zi­fi­ka­tio­nen der Qua­li­täts­stan­dards für die Spei­che­rung der in das C-VIS ein­ge­ge­be­nen Da­ten (Art. 29a Abs. 3);
f.
die Fest­le­gung der für die Ent­wick­lung des C‑VIS, der na­tio­na­len Schnitt­stel­le in je­dem Mit­glied­staat und der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur zwi­schen dem C-VIS und den na­tio­na­len Schnitt­stel­len er­for­der­li­chen Mass­nah­men (Art. 45 Abs. 1);
g.
die Fest­le­gung der für die tech­ni­sche Im­ple­men­tie­rung der Funk­tio­nen des
C-VIS er­for­der­li­chen Mass­nah­men (Art. 45 Abs. 2);
h.
die Fest­le­gung der tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen für die Qua­li­tät, Auf­lö­sung und Ver­wen­dung von Fin­ger­ab­drücken und des Ge­sichts­bilds für die bio­me­tri­sche Ve­ri­fi­zie­rung und Iden­ti­fi­zie­rung im C-VIS (Art. 45 Abs. 3);
i.
die Fest­le­gung de­tail­lier­ter Be­stim­mun­gen über die Vor­aus­set­zun­gen für den Be­trieb des Zu­gangs für Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men und die gel­ten­den Da­ten­schutz- und Si­cher­heits­vor­schrif­ten (Art. 45cAbs. 3);
j.
die Fest­le­gung des Au­then­ti­fi­zie­rungs­sys­tems für Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men (Art. 45c Abs. 5);
k.
die Fest­le­gung der Ein­zel­hei­ten der Aus­weich­ver­fah­ren für den Fall, dass der Da­ten­zu­griff durch Be­för­de­rungs­un­ter­neh­men tech­nisch nicht mög­lich ist (Art. 45d Abs. 3);
l.
die Fest­le­gung der Spe­zi­fi­ka­tio­nen der tech­ni­schen Lö­sung, die den Mit­glied­staa­ten zur Er­leich­te­rung der Da­te­ner­he­bung ge­mä­ss Ka­pi­tel IIIb im Hin­blick auf die Er­stel­lung von Sta­tis­ti­ken zur Ver­fü­gung ge­stellt wird (Art. 50 Abs. 4).

2 Es ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von de­le­gier­ten Rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EG) Nr. 767/2008, so­fern die de­le­gier­ten Rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel und Ab­sät­ze der Ver­ord­nung (EG) Nr. 767/2008 er­las­sen wur­den und so­fern die Ver­trä­ge völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len und Fol­gen­des re­geln:

a.
die Fest­le­gung der vor­ge­ge­be­nen Lis­te von Be­schäf­ti­gun­gen (Art. 9 Abs. 3);
b.
die ge­naue­re De­fi­ni­ti­on des Ri­si­kos für die Si­cher­heit, des Ri­si­kos der il­le­ga­len Ein­wan­de­rung oder des ho­hen Epi­de­mie­ri­si­kos (Art. 9j Abs. 2);
c.
die Er­stel­lung ei­nes Hand­buchs, das die für Ab­fra­gen, Ve­ri­fi­zie­run­gen und Be­wer­tun­gen im Rah­men der In­te­r­ope­ra­bi­li­tät der In­for­ma­ti­ons­sys­te­me er­for­der­li­chen Ver­fah­ren und Re­geln fest­legt (Art. 9h Abs. 2 und 22b Abs. 18).

115 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

116 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. h.

117 SR 172.010

Art. 34f Abschluss internationaler Verträge im Zusammenhang mit dem Fonds für finanzielle Hilfe im Bereich Grenzverwaltung und Visumpolitik 118  

1 Das SEM ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EU) 2021/1148119, so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te das Mus­ter für die jähr­li­che Leis­tungs­bi­lanz er­stel­len und ge­stützt auf Ar­ti­kel 29 Ab­satz 5 der Ver­ord­nung (EU) 2021/1148 er­las­sen wur­den und so­fern die Ver­trä­ge völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG120 dar­stel­len.

2 Es ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von de­le­gier­ten Rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EU) 2021/1148, so­fern die de­le­gier­ten Rechts­ak­te ge­stützt auf Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung (EU) 2021/1148 er­las­sen wur­den und so­fern die Ver­trä­ge völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len.

3 Es ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen be­tref­fend Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EU) 2021/1060121, so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te ge­stützt auf die nach­fol­gend ge­nann­ten Ar­ti­kel und Ab­sät­ze der Ver­ord­nung (EU) 2021/1060 er­las­sen wur­den und so­fern die Ver­trä­ge völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len und Fol­gen­des re­geln:

a.
die Ge­neh­mi­gung von na­tio­na­len Pro­gram­men (Art. 23 Abs. 4);
b.
die Ent­schei­dung über Fi­nanz­kor­rek­tu­ren (Art. 104 Abs. 4).

4 Es ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von de­le­gier­ten Rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on zur Ver­ord­nung (EU) 2021/1160, so­fern die de­le­gier­ten Rechts­ak­te ge­stützt auf Ar­ti­kel 114 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung (EU) 2021/1060 er­las­sen wur­den und so­fern die Ver­trä­ge völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a RVOG dar­stel­len.

118 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 15. Jan. 2022 (AS 2021 913).

119 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. i.

120 SR 172.010

121 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. j.

Art. 35 Staatssekretariat für Migration  

1 Das SEM ist zu­stän­dig für die Be­wil­li­gung oder Ver­wei­ge­rung der Ein­rei­se in die Schweiz. Vor­be­hal­ten blei­ben die Zu­stän­dig­kei­ten des EDA nach Ar­ti­kel 38 und der kan­to­na­len Mi­gra­ti­ons­be­hör­den nach Ar­ti­kel 39.

2 Es ist zu­stän­dig für die Be­wil­li­gung der Ein­rei­se in die Schweiz von Per­so­nen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2.

3 Es ist für al­le wei­te­ren Auf­ga­ben zu­stän­dig, die kei­ner an­de­ren Bun­des­be­hör­de zu­ge­wie­sen wer­den, na­ment­lich:

a.
Er­las­sen von Wei­sun­gen zu Vi­sa und Grenz­kon­trol­le, so­weit die­se nicht un­ter die eu­ro­päi­schen Rechts­vor­schrif­ten fal­len;
b.
Er­las­sen von Wei­sun­gen zum Ent­zug von Rei­se­do­ku­men­ten, Iden­ti­täts­aus­wei­sen und an­de­ren Nach­wei­sen, die falsch oder ge­fälscht sind oder für die kon­kre­te Hin­wei­se für ei­ne miss­bräuch­li­che Ver­wen­dung be­ste­hen;
c.
Er­stel­len von La­ge­bil­dern über die il­le­ga­le Mi­gra­ti­on für die Um­set­zung der Vi­sum­pra­xis, der Grenz­kon­trol­len an den Schen­ge­ner Aus­sen­gren­zen und der na­tio­na­len Er­satz­mass­nah­men an den Bin­nen­gren­zen; da­bei ar­bei­tet das SEM mit in­ter­es­sier­ten in- und aus­län­di­schen Be­hör­den und Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­sam­men;
d.
Mit­wir­kung bei der Aus- und Wei­ter­bil­dung der mit dem Voll­zug die­ser Ver­ord­nung be­auf­trag­ten Be­hör­den;
e.
Be­richt­er­stat­tung über er­teil­te und ver­wei­ger­te Vi­sa und Er­stel­len der Vi­sum­sta­tis­tik;
f.
Ent­wick­lung der schwei­ze­ri­schen Stra­te­gie für ei­ne in­te­grier­te Grenz­ver­wal­tung zu­sam­men mit den be­trof­fe­nen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne.
Art. 36 Auslandvertretungen  

Die Aus­land­ver­tre­tun­gen sind zu­stän­dig für die Er­tei­lung, Ver­wei­ge­rung, An­nul­lie­rung und Auf­he­bung von Vi­sa für kurz­fris­ti­ge oder län­ger­fris­ti­geAuf­ent­hal­te oder Vi­sa für den Flug­ha­fen­tran­sit im Na­men der zu­stän­di­gen Be­hör­den, das heisst des SEM, des EDA und der Kan­to­ne.

Art. 37 Für die Kontrolle der Einreisevoraussetzungen an den Aussengrenzen und der Voraussetzungen für den Flughafentransit zuständige Behörden  

Die für die Kon­trol­le der Ein­rei­se­vor­aus­set­zun­gen an den Aus­sen­gren­zen und der Vor­aus­set­zun­gen für den Flug­ha­fen­tran­sit zu­stän­di­gen Be­hör­den sind zu­stän­dig für die Er­tei­lung, Ver­wei­ge­rung, An­nul­lie­rung und Auf­he­bung von Vi­sa für kurz­fris­ti­ge oder län­ger­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te oder Vi­sa für den Flug­ha­fen­tran­sit im Na­men der zu­stän­di­gen Be­hör­den, das heisst des SEM, des EDA und der Kan­to­ne.

Art. 38 Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten  

1 Das EDA ist zu­stän­dig für die Be­wil­li­gung oder Ver­wei­ge­rung der Ein­rei­se in die Schweiz von:

a.
Per­so­nen, die auf­grund ih­rer po­li­ti­schen Stel­lung die in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen der Schweiz be­rüh­ren;
b.
In­ha­be­rin­nen und In­ha­bern ei­nes Di­plo­ma­ten-, Dienst- oder Son­der­pas­ses, die in die Schweiz ein­rei­sen oder durch die Schweiz durch­rei­sen;
c.
Per­so­nen, die auf­grund des Völ­ker­rechts oder auf­grund von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007122 Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen ge­nies­sen.

2 Es ist zu­stän­dig für die Ver­län­ge­rung von Vi­sa für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te und für den Flug­ha­fen­tran­sit, die nach Ab­satz 1 er­teilt wer­den. Die­se Kom­pe­tenz kann an die Kan­to­ne über­tra­gen wer­den.

3 Das EDA er­lässt Wei­sun­gen zu den Vi­sa in sei­nem Zu­stän­dig­keits­be­reich.

Art. 39 Kantonale Migrationsbehörden  

1 Die kan­to­na­len Mi­gra­ti­ons­be­hör­den sind zu­stän­dig für die Vi­su­mer­tei­lung, wenn der Auf­ent­halt durch den Kan­ton zu be­wil­li­gen ist.

2 Sie sind zu­stän­dig für:

a.
die Er­tei­lung von Vi­sa für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te nach ei­nem län­ger­fris­ti­genAuf­ent­halt in der Schweiz; und
b.
für die Ver­län­ge­rung von Vi­sa für kurz­fris­ti­ge Auf­ent­hal­te im Na­men des SEM und des EDA.
Art. 40 Aufsicht  

1 Das EDA und das EJPD be­auf­sich­ti­gen den Voll­zug der Vi­sum­be­stim­mun­gen.

2 Das EJPD be­auf­sich­tigt den Voll­zug der üb­ri­gen Ein­rei­se­be­stim­mun­gen.

8. Abschnitt: Zusammenarbeit der Behörden

Art. 41 Konsultation und Unterrichtung im Visumverfahren  

1 Das EDA und das SEM un­ter­brei­ten Ge­su­che von Per­so­nen, wel­che die öf­fent­li­che Si­cher­heit und Ord­nung oder die in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen der Schweiz ge­fähr­den könn­ten, fol­gen­den Be­hör­den zur Stel­lung­nah­me:

a.
dem Bun­des­amt für Po­li­zei;
b.
dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft;
c.
der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung;
d.
den kan­to­na­len Mi­gra­ti­ons­be­hör­den;
e.
dem Nach­rich­ten­dienst des Bun­des.

2 Ver­langt ein Schen­gen-Staat ei­ne Kon­sul­ta­ti­on (Art. 22 des Vi­sa­ko­dex123), so lei­tet die zu­stän­di­ge Aus­land­ver­tre­tung das Vi­sum­ge­such an das SEM wei­ter. Die­ses über­mit­telt es an die zu­stän­di­ge aus­län­di­sche Be­hör­de. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach Ar­ti­kel 22 des Vi­sa­ko­dex.

3 Das SEM un­ter­rich­tet in den nach den Ar­ti­keln 31 und 34 des Vi­sa­ko­dex vor­ge­se­he­nen Fäl­len die an­de­ren Schen­gen-Staa­ten.

123 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

Art. 42 Stellvertretung im Visumverfahren  

1 Für die Re­ge­lung der Stell­ver­tre­tung im Vi­sum­ver­fah­ren zwi­schen den Aus­land­ver­tre­tun­gen der Schen­gen-Staa­ten gel­ten die Ar­ti­kel 5 Ab­satz 4 und 8 des Vi­sa­ko­dex124. Vor­be­hal­ten blei­ben be­son­de­re bi­la­te­ra­le Ab­kom­men.

2 Das EDA kann im Ein­ver­neh­men mit dem EJPD mit den Schen­gen-Staa­ten Ver­trä­ge über die ge­gen­sei­ti­ge Stell­ver­tre­tung im Vi­sum­ver­fah­ren ab­sch­lies­sen. Es be­rück­sich­tigt da­bei die völ­ker­recht­li­chen Ver­pflich­tun­gen so­wie die Ge­samt­heit der Be­zie­hun­gen der Schweiz zu den be­trof­fe­nen Staa­ten.

124 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

Art. 43 Konsularische Zusammenarbeit vor Ort  

Für die Zu­sam­men­ar­beit im Vi­sum­ver­fah­ren zwi­schen den Aus­land­ver­tre­tun­gen der Schen­gen-Staa­ten gilt Ar­ti­kel 48 des Vi­sa­ko­dex125.

125 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

Art. 44 Innerstaatliche Zusammenarbeit der Behörden  

Die für den Voll­zug der Ein­rei­se­be­stim­mun­gen zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne ar­bei­ten eng zu­sam­men.

9. Abschnitt: Automatisierte Grenzkontrolle an den Schengener Aussengrenzen am Flughafen126

126 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 10. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2021 733).

Art. 45  

An der au­to­ma­ti­sier­ten Grenz­kon­trol­le kön­nen die fol­gen­den aus­län­di­schen Per­so­nen teil­neh­men, so­fern sie die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 103g Ab­satz 2 AIG er­fül­len:

a.
Staats­an­ge­hö­ri­ge von EU- oder EFTA-Staa­ten;
b.
Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge.
Art. 4653  

Auf­ge­ho­ben

10. Abschnitt : Überwachung der Ankunft am Flughafen

Art. 54 Gesichtserkennungssystem  

Die für die Grenz­kon­trol­len zu­stän­di­gen Be­hör­den kön­nen als tech­ni­sches Er­ken­nungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 103 Ab­satz 1 AIG ein Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem be­trei­ben. Es be­ruht auf ei­nem bio­me­tri­schen Ver­fah­ren zur Ver­mes­sung der Ge­sich­ter an­kom­men­der Per­so­nen am Flug­ha­fen.

Art. 55 Inhalt des Gesichtserkennungssystems  

1 Im Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem wer­den fol­gen­de Da­ten er­fasst und ge­spei­chert:

a.
ei­ne Ein­zel­bild­auf­nah­me des Ge­sichts (Erst­bild);
b.
Na­me, Vor­na­men und Ali­as­na­men der be­trof­fe­nen Per­son;
c.
Ge­burts­da­tum;
d.
Ge­schlecht;
e.
Staats­an­ge­hö­rig­keit;
f.
Ab­flu­gort;
g.
Bild­auf­nah­men der Rei­se­do­ku­men­te, von an­de­ren per­sön­li­chen Aus­wei­sen und von Flug­do­ku­men­ten;
h.
Ort, Da­tum und Zeit der Er­fas­sung.

2 Das Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem ver­misst die Ein­zel­bild­auf­nah­me des Ge­sichts und spei­chert die dar­aus ge­won­ne­nen bio­me­tri­schen Da­ten.

3 Die Da­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f wer­den aus den Rei­se­do­ku­men­ten und den Flug­do­ku­men­ten über­nom­men. Für Da­ten, die sich nicht aus die­sen Do­ku­men­ten ent­neh­men las­sen, wird auf die münd­li­chen An­ga­ben der be­trof­fe­nen Per­son ab­ge­stellt.

Art. 56 Voraussetzungen für die Datenerfassung  

Das Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem darf ein­ge­setzt wer­den bei ei­ner Per­son, die auf dem Luft­weg in die Schweiz ein­reist und bei der ein Ver­dacht auf il­le­ga­le Mi­gra­ti­on oder auf ei­ne kon­kre­te Ge­fähr­dung der in­ne­ren oder äus­se­ren Si­cher­heit der Schweiz be­steht.

Art. 57 Voraussetzungen für die Datenabfrage  

Die im Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem ge­spei­cher­ten Da­ten dür­fen ab­ge­fragt wer­den zur Fest­stel­lung der Iden­ti­tät oder der Her­kunft ei­ner Per­son, die:

a.
in den Tran­sit­zo­nen des Flug­ha­fens po­li­zei­lich kon­trol­liert wird, dort ein Asyl­ge­such stellt oder die Pass­kon­trol­le pas­sie­ren will; und
b.
da­bei kei­ne gül­ti­gen oder kei­ne ihr zu­ste­hen­den Rei­se­do­ku­men­te oder kei­ne Flug­do­ku­men­te vor­weist.
Art. 58 Vorgehen bei der Datenabfrage  

1 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 56 und 57 er­füllt, so wird ei­ne Ein­zel­bild­auf­nah­me des Ge­sichts der be­tref­fen­den Per­son er­stellt. Das Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem ver­misst die Ein­zel­bild­auf­nah­me und ver­gleicht die dar­aus ge­won­ne­nen Da­ten mit den im Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem ge­spei­cher­ten bio­me­tri­schen Da­ten.

2 Stim­men die bio­me­tri­schen Da­ten über­ein, so zeigt das Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem die Da­ten nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 an.

Art. 59 Datenbekanntgabe  

Die Da­ten nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 kön­nen im Ein­zel­fall fol­gen­den Amts­stel­len wei­ter­ge­ge­ben wer­den, so­fern die­se sie für ein Asyl- oder Weg­wei­sungs­ver­fah­ren be­nö­ti­gen:

a.
SEM;
b.
kan­to­na­le Mi­gra­ti­ons­be­hör­den;
c.
Aus­land­ver­tre­tun­gen.
Art. 60 Löschung der Daten  

1 Die im Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tem ge­spei­cher­ten Da­ten müs­sen in­ner­halb von 30 Ta­gen ge­löscht wer­den.

2 Wer­den die ge­spei­cher­ten Da­ten für ein hän­gi­ges straf-, asyl- oder aus­län­der­recht­li­ches Ver­fah­ren be­nö­tigt, so wer­den sie ge­löscht, so­bald ein rechts­kräf­ti­ger Ent­scheid vor­liegt oder das Ver­fah­ren ein­ge­stellt wird.

3 Die bei ei­ner Da­ten­ab­fra­ge für den Ver­gleich mit dem Erst­bild er­stell­te Ein­zel­bild­auf­nah­me und die da­zu­ge­hö­ren­den bio­me­tri­schen Da­ten müs­sen un­mit­tel­bar nach der Da­ten­ab­fra­ge ver­nich­tet wer­den.

Art. 61 Verantwortlichkeit  

Die für die Grenz­kon­trol­len zu­stän­di­gen Be­hör­den sind ver­ant­wort­lich für die Si­cher­heit des Ge­sichts­er­ken­nungs­sys­tems und die Recht­mäs­sig­keit der Be­ar­bei­tung der Per­so­nen­da­ten.

Art. 62 Rechte der Betroffenen, Datensicherheit, Statistik und Auswertung  

Die Rech­te der Be­trof­fe­nen, die Da­ten­si­cher­heit, die Sta­tis­tik und die Aus­wer­tung rich­ten sich sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 50 Ab­satz 3 und 51–53.

11. Abschnitt : Dokumentenberaterinnen und -berater

Art. 63 Abkommen über den Einsatz von Dokumentenberaterinnen und ‑beratern  

1 Das EJPD kann im Ein­ver­neh­men mit dem EDA, dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment und den zu­stän­di­gen Grenz­kon­troll­be­hör­den mit aus­län­di­schen Staa­ten Ab­kom­men über den Ein­satz von Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­tern (Art. 100a Abs. 3 AIG) ab­sch­lies­sen.

2 In den Ab­kom­men nach Ab­satz 1 ist na­ment­lich fest­zu­le­gen, wel­chen Tä­tig­kei­ten die Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter im Ho­heits­ge­biet des an­de­ren Staa­tes nach­ge­hen dür­fen, wie sie sich an­mel­den müs­sen und wel­chen Sta­tus sie in­ne­ha­ben.

Art. 64 Zusammenarbeit  

Das SEM, die ent­sen­den­den Grenz­kon­troll­be­hör­den und die Kon­su­la­ri­sche Di­rek­ti­on des EDA (KD) re­geln ih­re Zu­sam­men­ar­beit, ins­be­son­de­re:

a.
die Mo­da­li­tä­ten für die Ent­sen­dung der schwei­ze­ri­schen Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter;
b.
die Ver­tei­lung der Kos­ten für den Ein­satz der schwei­ze­ri­schen Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter;
c.
die Mo­da­li­tä­ten für den Ein­satz der aus­län­di­schen Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter in der Schweiz.
Art. 65 Einsatz schweizerischer Dokumentenberaterinnen und -berater im Ausland  

1 Das SEM be­stimmt die Ein­satzor­te und die Ein­satz­dau­er der schwei­ze­ri­schen Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter im Ein­ver­neh­men mit den ent­sen­den­den Grenz­kon­troll­be­hör­den und der KD.

2 Die KD kann im Ein­ver­neh­men mit dem SEM und der ent­sen­den­den Grenz­kon­troll­be­hör­de mit aus­län­di­schen Ent­sen­dungs­be­hör­den Ver­ein­ba­run­gen über die ope­ra­ti­ve Zu­sam­men­ar­beit am Ein­satzort ab­sch­lies­sen. Die Ver­ein­ba­run­gen kön­nen na­ment­lich bein­hal­ten:

a.
die Fest­le­gung ge­mein­sa­mer Zie­le;
b.
die Re­ge­lung des In­for­ma­ti­ons­aus­tau­sches un­ter den Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­tern;
c.
die Re­ge­lung von ge­gen­sei­ti­gen Aus­bil­dun­gen am Ein­satzort.

3 Die ent­sen­den­den Grenz­kon­troll­be­hör­den sind für die ope­ra­ti­ve Um­set­zung der Ein­sät­ze der Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter zu­stän­dig.

Art. 66 Einsatz ausländischer Dokumentenberaterinnen und -berater in der Schweiz  

1 Das SEM be­stimmt die Ein­satzor­te und die Ein­satz­dau­er der aus­län­di­schen Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter im Ein­ver­neh­men mit den aus­län­di­schen Ent­sen­dungs­be­hör­den, den schwei­ze­ri­schen Grenz­kon­troll­be­hör­den und dem EDA.

2 Es kann im Ein­ver­neh­men mit den schwei­ze­ri­schen Grenz­kon­troll­be­hör­den mit den aus­län­di­schen Ent­sen­dungs­be­hör­den Ver­ein­ba­run­gen über die ope­ra­ti­ve Zu­sam­men­ar­beit am Ein­satzort ab­sch­lies­sen. Die Ver­ein­ba­run­gen kön­nen na­ment­lich bein­hal­ten:

a.
die Fest­le­gung ge­mein­sa­mer Zie­le;
b.
die Ver­hal­tens-, Ein­satz- und Kom­pe­tenz­re­ge­lung;
c.
die Re­ge­lung von ge­gen­sei­ti­gen Aus­bil­dun­gen am Ein­satzort.

3 Die schwei­ze­ri­schen Grenz­kon­troll­be­hör­den am Ein­satzort sind für die ope­ra­ti­ve Um­set­zung der Ein­sät­ze aus­län­di­scher Do­ku­men­ten­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter in der Schweiz zu­stän­dig.

12. Abschnitt : Einreiseverweigerung und Rechtsschutz

Art. 67 Kurzfristiger Aufenthalt und Flughafentransit  

1 Ver­fü­gun­gen über die Ver­wei­ge­rung, An­nul­lie­rung oder Auf­he­bung von Vi­sa für einen kurz­fris­ti­gen Auf­ent­halt oder für den Flug­ha­fen­tran­sit wer­den im Na­men des SEM (Art. 35) oder des EDA (Art. 38) mit dem Stan­dard­for­mu­lar nach An­hang VI des Vi­sa­ko­dex127 er­las­sen.

2 Wird ei­ner Aus­län­de­rin oder ei­nem Aus­län­der am Flug­ha­fen die Ein­rei­se in die Schweiz ver­wei­gert, so er­lässt das SEM ei­ne be­schwer­de­fä­hi­ge Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 AIG.

3 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Mi­gra­ti­ons­be­hör­den nach Ar­ti­kel 39 ste­hen die kan­to­na­len Rechts­we­ge of­fen.

127 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 1 Abs. 4 Bst. c.

Art. 68 Längerfristiger Aufenthalt  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Mi­gra­ti­ons­be­hör­den nach Ar­ti­kel 39 ste­hen die kan­to­na­len Rechts­we­ge of­fen.

2 Ver­fü­gun­gen über die Ver­wei­ge­rung, An­nul­lie­rung oder Auf­he­bung von Vi­sa nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 Buch­sta­be c wer­den im Na­men des SEM mit ei­nem For­mu­lar er­las­sen.

13. Abschnitt : Schlussbestimmungen

Art. 69 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

1 Die Ver­ord­nung vom 22. Ok­to­ber 2008128 über die Ein­rei­se und die Vi­su­mer­tei­lung wird auf­ge­ho­ben.

2 Die nach­ste­hen­den Er­las­se wer­den wie folgt ge­än­dert:

129

128 [AS 2008 5441, 6273Ziff. III; 2009 5097, 6937An­hang 4 Ziff. II 6; 2010 1205, 5763, 5767, 2011 3317; 2012 3817, 4891; 2013 2733; 2014 1393; 2015 1849Ziff. I 2, 1867, 3035, 3723, 4237Ziff. III; 2016 1283, 3721; 2017 563Ziff. I 2, 1683, 2549, 3273]

129 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2018 3087kon­sul­tiert wer­den.

Art. 70 Übergangsbestimmung  

Ver­fah­ren, die bei In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung hän­gig sind, wer­den nach neu­em Recht fort­ge­führt.

Art. 71 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 15. Sep­tem­ber 2018 in Kraft.

Anhang 1

(Art. 1 Abs. 3)

Schengen-Assoziierungsabkommen

Die Schengen-Assoziierungsabkommen umfassen:

a.
Abkommen vom 26. Oktober 2004130 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Europäischen Union und der Europäischen Gemeinschaft über die Assoziierung dieses Staates bei der Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands;
b.
Abkommen vom 26. Oktober 2004131 in Form eines Briefwechsels zwischen dem Rat der Europäischen Union und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Ausschüsse, die die Europäische Kommission bei der Ausübung ihrer Durchführungsbefugnisse unterstützen;
c.
Vereinbarung vom 22. September 2011132 zwischen der Europäischen Union sowie der Republik Island, dem Fürstentum Liechtenstein, dem Königreich Norwegen und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beteiligung dieser Staaten an der Arbeit der Ausschüsse, die die Europäische Kommis­sion bei der Ausübung ihrer Durchführungsbefugnisse in Bezug auf die Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands unterstützen;
d.
Übereinkommen vom 17. Dezember 2004133 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Republik Island und dem Königreich Norwegen über die Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands und über die Kriterien und Verfahren zur Bestimmung des zuständigen Staates für die Prüfung eines in der Schweiz, in Island oder in Norwegen gestellten Asylantrags;
e.
Abkommen vom 28. April 2005134 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Königreich Dänemark über die Umsetzung, Anwendung und Entwicklung derjenigen Teile des Schengen-Besitzstands, die auf Be­stimmungen des Titels IV des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft basieren;
f.
Protokoll vom 28. Februar 2008135zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Europäischen Union, der Europäischen Gemeinschaft und dem Fürstentum Liechtenstein über den Beitritt des Fürstentums Liechtenstein zu dem Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Europäischen Union und der Europäischen Gemeinschaft über die Assoziierung der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei der Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands.

Anhang 2 136

136 Bereinigt durch Berichtigung vom 4. Dez. 2018 (AS 2018 4559).

(Art. 8 Abs. 4 Bst. a)

Staaten und Gebietskörperschaften, deren Angehörige ab dem ersten Tag der Erwerbstätigkeit der Visumpflicht für kurzfristige Aufenthalte unterstehen

Albanien

Bosnien und Herzegowina

Georgien

Nordmazedonien

Moldau

Montenegro

Serbien

Taiwan (Chinesisches Taipei)

Ukraine

Anhang 3 137

137 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021602).

(Art. 8 Abs. 4 Bst. b)

Staaten und Gebietskörperschaften, deren Angehörige ab dem neunten Tag der Erwerbstätigkeit oder ab dem ersten Tag der Erwerbstätigkeit im Bauhaupt- oder Bau­nebengewerbe, im Gastgewerbe, im Reinigungsgewerbe in Betrieben oder Haushal­ten, im Überwachungs- und Sicherheits­dienst, im Reisenden­gewerbe, im Erotikgewerbe oder im Garten- und Landschafts­bau der Visumpflicht für kurzfristige Aufenthalte unterstehen

Antigua und Barbuda

Nicaragua

Argentinien

Palau

Bahamas

Panama

Barbados

Paraguay

Brasilien

Peru

Chile

Republik Korea

Costa Rica

Salomoninseln

Dominica

Samoa

El Salvador

Seychellen

Grenada

St. Kitts und Nevis

Guatemala

St. Lucia

Honduras

St. Vincent und die Grenadinen

Hongkong

Timor-Leste

Israel

Tonga

Kanada

Trinidad und Tobago

Kiribati

Tuvalu

Kolumbien

Uruguay

Macau

Vanuatu

Marshallinseln

Venezuela

Mauritius

Vereinigte Arabische Emirate

Mexiko

Vereinigte Staaten

Mikronesien

Anhang 4 138

138 Fassung gemäss Ziff. I der V des EJPD vom 22. Juni 2022, in Kraft seit 22. Juni 2022 um 23.00 Uhr (AS 2022 368).

(Art. 10 Abs. 2 Bst. b)

Anhang 5 139

139 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 10. Juni 2022, in Kraft seit 10. Juni 2022 um 18 Uhr (AS 2022344).

(Art. 8 Abs. 3)

Durchführungsrechtsakte und delegierte Rechtsakte der Europäischen Kommission zur vorübergehenden Aussetzung der Befreiung von der Visumpflicht für den kurzfristigen Aufenthalt, die gestützt auf die Verordnung (EU) 2018/1806 erlassen wurden

Durchführungsverordnung (EU) 2022/693 der Kommission vom 27. April 2022 über die vorübergehende Aussetzung der Befreiung von der Visumpflicht für Staatsangehörige Vanuatus, ABl. L 129 vom 3.5.2022, S. 18

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